Das besondere Weihnachtsgeschenk

Rüsselsheim im Dezember des Jahres 1936. Das Lokal befindet sich, wie man zu sagen pflegt, in allerbester Lage. Im Herzen des kleinen Städtchens, direkt gegenüber dem Bahnhof. Und, noch weitaus wichtiger für einen guten Umsatz, nur einen Steinwurf vom Hauptportal der großen Opel-Werke entfernt. Hier rollten nicht nur Autos vom Band, nein seit 1927 war […]

Radrennklassiker Basel – Kleve

Nach 75 Jahren:
Radsport-Fans lassen Radrennklassiker Basel-Kleve wieder auferstehen

In Frankreich tobt die Tour de France, und rund um Frankfurt kämpfen mehr als 2.000 Teilnehmer des „Ironman 2009“ in windschnittigen Rennanzügen und ultraleichten Helmen am ersten Juli-Sonntag um Platz und Sieg. Ihre Maschinen sind sündhaft teure Hightech-Renner, die mit im Windkanal entwickelten Karbon-Fahrwerken kaum mehr als sieben Kilogramm auf die Waage bringen.Zur gleichen Zeit, abseits der gewaltigen Zuschauermenge, huscht eine kleine Gruppe Rennradfahrer durch das nur wenige Kilometer entfernte Ried. Wieder Hightech-Geräte. Nur fast doppelt so schwer und Hightech von vor 75 Jahren. Es sind Opel-Rennräder allererster Güte. Das Beste und Teuerste, was das Werk auf dem Rennradsektor seinerzeit zu bieten hatte. Und tatsächlich zählten die ZR3-Berufsfahrermodelle zu den erfolgreichsten Rennrädern, die es zwischen 1926 und 1937 zu kaufen gab. Allesamt in gelb-schwarzer Lackierung und mit Felgen aus Buchenholz. Leichte, mit einem Drahtkorb am Lenker befestigte Alutrinkflaschen gehörten ebenso zur Serienausstattung wie die innovativen, automatischen Kettenölvorrichtungen, die sich besonders auf Langstreckenrennen als vorteilhaft erwiesen. Das Schmieröl befindet sich dabei in einem kleinen Tank im Sattelrohr und kann bei Bedarf während der Fahrt auf die Kette geleitet werden. Und dann fallen da noch die alten, übergroßen Sättel ins Auge, die schon beim bloßen Anblick Schmerzen am verlängerten Rücken bereiten. Die Fahrer in gelbschwarzen, mit historischen Schriftzügen bedruckten Renntrikots und mit Radsportmützen, die das Opel-Emblem tragen – genau wie vor 75 Jahren. Die Gruppe absolviert ihr gemeinsames Abschlusstraining, bevor die edlen Renner sorgfältig verpackt nach Weil am Rhein gebracht werden, wo am kommenden Mittwoch der Prolog zum Basel-Kleve-Revival beginnt.

L´Eroica – den alten Heros zum Gedenken

L´Eroica - den alten Heros zum Gedenken

Jedes Jahr Anfang Oktober treffen sich Besitzer historisch/klassischer Rennräder in der Toskana, um an einem Radrennen der besonderen Art teilzunehmen. Was vor 10 Jahren noch als Geheimtipp galt, zählt heute mit fast 3500 Teilnehmern zu d e m europäischen Radsportklassiker schlechthin. Wir waren dort…

Bereits kurz nach unserer denkwürdigen Basel-Kleve-Tour 2009 mit historischen Opel-Rennrädern reifte der Plan zu einem neuen Vorhaben. Ex Rad-Weltmeister Klaus-Peter Thaler hatte uns von der L´Eroica vorgeschwärmt, einem historischen Radrennen in der Toskana, an dem er teilgenommen hatte und das ein einmaliges Erlebnis gewesen sein soll.

Nachdem wir uns die entsprechende Homepage des Veranstalters im Internet angesehen hatten, nahm die Idee Gestalt an. Vier verschiedenen Etappen zwischen 40 und 205 Km standen zur Wahl. Wir entschlossen uns für die 75 Km-Tour. Schon im Winter 2009 hatten wir uns für das Rennen im Oktober 2010 angemeldet und Zimmer reserviert. Bedingung für die Teilnahme war ein Rennrad vor 1987, das weder Klickpedale noch sonstigen Schnickschnack besaß. Schaltung am Unterohr war ebenso obligatorisch wie frei verlegte Bremszüge – so genannte Wäscheleinen. Alfreds Frau hatte ihn zum Geburtstag mit einem entsprechenden Bianchi-Rennrad überrascht, Hans besaß noch sein 70er Jahre Kolbe und Jürgen entschied sich für seinen Opel Flitzer aus dem Jahre 1927.

Das Millionending

Das Millionending

Das Millionending

Als OPEL

im Jahre 1927 sein 65jähriges Bestehen feierte, galt das Familienunternehmen als größter Automobilhersteller Deutschlands.
Marken wie Audi, Porsche oder Volkswagen mussten erst noch gegründet werden, BMW hatte gerade erst begonnen Motorräder zu bauen und Ford existierte bis dato nur jenseits des Atlantiks in den Vereinigten Staaten.
Davon, dass die Rüsselsheimer in jenen Jahren nicht nur größte Automobil-Hersteller Deutschlands waren sondern darüber hinaus auch noch größte Fahrrad-Hersteller der Welt (!), zeugt noch heute voller Stolz ein eigens hierzu entworfener Bierkrug.

Nachdem Opel bereits 1923 die Fahrradproduktion nach amerikanischem Vorbild auf Fließbandfertigung umgestellt hatte, schnellten die Produktionszahlen in ungeahnten Höhen. Hatten im Jahre 1920 noch 12.508 Räder das Werk verlassen waren es bereits 1925 mit 156.228 Einheiten mehr als 12 mal so viel.
Nur eine Frage der Zeit also, bis das 1 millionste Fahrrad vom Band lief. Am 21. Juli 1926 ist es dann so weit. Mit einem feierlichen Festakt wird das „Millionending“ der Belegschaft vorgestellt. Ein Herrenmodell mit einem, zur Aufnahme einer großen runden Schrifttafel eigens angefertigten Spezialrahmen. Gut 80 Jahre sollten ins Land gehen bis das, sich noch immer im Werksfundus befindliche, inzwischen schon stark gefledderte Gefährt nun restauriert werden konnte. Lack und Linierung, aber auch Nickel und überhaupt alles noch Originale galt es zu erhalten. Eine behutsame Restaurierung also ganz ohne den zerstörerischen Einsatz von Sandstrahlpistole, Lackabbeizer und Schleifpapier. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Und dass man mit dem Rad auch heute noch prima fahren kann, wurde kürzlich bei der 30 Kilometer VFV-Frühlingsradtour eindrucksvoll bewiesen:

Alt Opel Fahrradtour 2013

Alt Opel Fahrradtour 2013

Am 8. September kamen 14 Radfahrer in De Glind bei Amersfoort zusammen für eine 25 km lange Tour. Darunter waren 10 Opel Fahrräder. Der Rest waren mindestens 50 Jahre alte Fahrräder andere Marken. Die Wettervorhersage war furchtbar. Aber wir hatten viel Glück, weil es gerade, als wir unsere Tour starteten, trocken war.

Und mittags gab es sogar noch reichlich Sonne.
Wir fuhren durch eine schöne Landschaft zu Sehenswürdigkeiten wie einer Kornmühle aus dem 15. Jahrhundert (Den Olden Florus), einem Museum für altes Handwerk und dem Pfad der „Gekkigheidjes“, wo jemand mehrere verrückte Basteleien zusammengebracht hat.

Diesmal diente ein Opel Vivaro als „Besenwagen“ und zum Besorgen von Häppchen und Getränken für unsere Pausen. Leider waren diesmal keine ausländischen Radfahrer vertreten.

Unterwegs mit dem OPEL Fahrrad 2012

Unterwegs mit dem OPEL Fahrrad 2012

Am Sonntag den 9. September fand nun schon die “Zweite internationale Alt-Opel Fahrradtour” statt. Dabei waren wieder original Opel Fahr-
räder oder mindestens 50 Jahre alte Fahrräder anderen Marken. Im vorigem Jahr waren wir in der Provinz Drenthe. In diesem Jahr wurde das Treffen von Jacqueline und Fred Smeulders organisiert. Das Treffen fand mehr südlich in Noord-Brabant statt.
Alle 18 Radfahrer, von denen 10 mit einem original Opel Fahrrad angereist waren, wurden am Sonntagmorgen um 11 Uhr, mit Kaffee und Kuchen, im Garten von Jacqueline und Fred empfangen. Das es fabelhaftes Wetter werden sollte, war schon an der recht hohen Temperatur Frühmorgens abzusehen. Das hatte aber manchen Teilnehmer nicht davon abgehalten historisch gekleidet mitzufahren. Obwohl diese Kleidung mehr für niedrigere Temperaturen geeignet ist. Die Radfahrer aus Luxemburg und Deutschland, die mit originalen Halbrenner von Opel mitfuhren, trugen eine Sportausstattung so wie diese damals beim Basel-Kleve Fahrradrennen verwendet worden war. Obwohl nicht von Opel, aber dennoch etwas besonderes, war das Royal Hunter Tandem von 1936 womit Frau und Tochter von Arjan van Werde mitfuhren.

1. Int. Opel ZR3-Treffen am 13. September 2020

Opel ZR3-Treffen am 13. September 2020

1. Int. Opel ZR3-Treffen am 13. September 2020

Das 1. Int. Opel ZR3-Treffen findet am Sonntag, den 13. September 2020 im Rahmen der TRETRO am Technikmuseum in Sinsheim statt. Alle ZR3-Besitzer sind herzlich eingeladen. Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldung erbeten.
Nähere Informationen auf der Homepage des RV Opel 1888 Rüsselsheim (rv-opel-1888.de)

oder unter Tel. 0176 – 649 223 03
alfred.preuhsler@t-online.de

Erstes Opel ZR3 – Rennrad – Treffen in Rüsselsheim

Erstes Opel ZR3 – Rennrad - Treffen in Rüsselsheim

„ZR 3“ war der Name des Zeppelins der, in Deutschland gebaut, 1924 als erstes Luftschiff überhaupt den Atlantik von Europa nach USA überquerte. ZR stand dabei für Zeppelin Rigid (rigid = starr).
Luftschiffe und die noch junge Luftfahrt überhaupt, beherrschten in jenen Jahren das Interesse der Öffentlichkeit. Kein Wunder also, dass der größte Fahrradproduzent der Welt – die Opel-Werke in Rüsselsheim – ihre Profi-Radrennmaschinen nach diesem Luftschiff benannten und später sogar Kühlerhauben und Schutzbleche ihrer Fahrzeuge mit stilisierte Zeppelinen verzierten. Die stärksten Fahrer Europas fahren ZR 3
Opel leistet sich in den 20er Jahren sogar den Luxus eines eigenen Werksrennstalles und verpflichtet hierfür die besten Radrennfahrer Europas. Bereits 1925, als die französische Besatzung vorüber ist, ergreift das Unternehmen die Initiative, deutsche und ausländische Radrennfahrer wieder im In- und Ausland starten zu lassen. Wo immer die gelbe Opel-Mannschaft erscheint, fallen ihr die Siege zu. So auch bei den internationalen Straßenrennen „Rund um Zürich“, „Bern-Genf“ oder „Zürich-Chaux de fonds“. Das bedeutendste Ereignis, das Opel mit den gelben ZR3-Rennmaschinen für sich entscheiden kann, ist die im August 1925 in Amsterdam ausgetragene Steher-Weltmeisterschaft. Der Franzose Robert Grassin geht als überlegener Sieger hervor und erringt damit den höchsten Titel im Radsport. In ganz Europa eilt er nun von Sieg zu Sieg. Berlin, Brüssel, Paris, Marsaille – wo er auftaucht, ist er unschlagbar.
1926 gelingt es den Rüsselsheimern, noch weitere Spitzenfahrer Europas für die Werksmannschaft zu verpflichten. Unter ihnen die Belgier Jules van Hevel, Philippe Maurice Ville, die italienischen Favoriten Gaetano Belloni und A. Zanaga. Und neben dem Straßenmatador Gaj, den Schweizer Lehner, den moralischen Sieger der Amateur-Weltmeisterschaft des letzten Jahres, um nur einige zu nennen.
Mit achtzehn fest engagierten deutschen und ausländischen Straßenfahrern hat Opel die bisher größte Werksmannschaft in der Unternehmensgeschichte zusammengestellt. Dieses überaus erfolgreiche Team wird noch von den großen Bahnfahrern dieser Zeit, Robert Grassin, Weltmeister 1925/26, Jaap Meyer, Sprint-Weltmeister 1925/26 sowie Jean Rosellen, Jean Weiss und dem Steher-Weltmeister von 1928 und 1931, Walter Sawall, unterstützt.

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