Als OPEL
im Jahre 1927 sein 65jähriges Bestehen feierte, galt das Familienunternehmen als größter Automobilhersteller Deutschlands.
Marken wie Audi, Porsche oder Volkswagen mussten erst noch gegründet werden, BMW hatte gerade erst begonnen Motorräder zu bauen und Ford existierte bis dato nur jenseits des Atlantiks in den Vereinigten Staaten.
Davon, dass die Rüsselsheimer in jenen Jahren nicht nur größte Automobil-Hersteller Deutschlands waren sondern darüber hinaus auch noch größte Fahrrad-Hersteller der Welt (!), zeugt noch heute voller Stolz ein eigens hierzu entworfener Bierkrug.
Nachdem Opel bereits 1923 die Fahrradproduktion nach amerikanischem Vorbild auf Fließbandfertigung umgestellt hatte, schnellten die Produktionszahlen in ungeahnten Höhen. Hatten im Jahre 1920 noch 12.508 Räder das Werk verlassen waren es bereits 1925 mit 156.228 Einheiten mehr als 12 mal so viel.
Nur eine Frage der Zeit also, bis das 1 millionste Fahrrad vom Band lief. Am 21. Juli 1926 ist es dann so weit. Mit einem feierlichen Festakt wird das „Millionending“ der Belegschaft vorgestellt. Ein Herrenmodell mit einem, zur Aufnahme einer großen runden Schrifttafel eigens angefertigten Spezialrahmen. Gut 80 Jahre sollten ins Land gehen bis das, sich noch immer im Werksfundus befindliche, inzwischen schon stark gefledderte Gefährt nun restauriert werden konnte. Lack und Linierung, aber auch Nickel und überhaupt alles noch Originale galt es zu erhalten. Eine behutsame Restaurierung also ganz ohne den zerstörerischen Einsatz von Sandstrahlpistole, Lackabbeizer und Schleifpapier. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Und dass man mit dem Rad auch heute noch prima fahren kann, wurde kürzlich bei der 30 Kilometer VFV-Frühlingsradtour eindrucksvoll bewiesen:
OPEL d a s Zuverlässige!
Text u. Fotos: Jürgen Nöll *3500