Radrennklassiker Basel – Kleve

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Radrennklassiker Basel – Kleve

Nach 75 Jahren:
Radsport-Fans lassen Radrennklassiker Basel-Kleve wieder auferstehen

In Frankreich tobt die Tour de France, und rund um Frankfurt kämpfen mehr als 2.000 Teilnehmer des „Ironman 2009“ in windschnittigen Rennanzügen und ultraleichten Helmen am ersten Juli-Sonntag um Platz und Sieg. Ihre Maschinen sind sündhaft teure Hightech-Renner, die mit im Windkanal entwickelten Karbon-Fahrwerken kaum mehr als sieben Kilogramm auf die Waage bringen.Zur gleichen Zeit, abseits der gewaltigen Zuschauermenge, huscht eine kleine Gruppe Rennradfahrer durch das nur wenige Kilometer entfernte Ried. Wieder Hightech-Geräte. Nur fast doppelt so schwer und Hightech von vor 75 Jahren. Es sind Opel-Rennräder allererster Güte. Das Beste und Teuerste, was das Werk auf dem Rennradsektor seinerzeit zu bieten hatte. Und tatsächlich zählten die ZR3-Berufsfahrermodelle zu den erfolgreichsten Rennrädern, die es zwischen 1926 und 1937 zu kaufen gab. Allesamt in gelb-schwarzer Lackierung und mit Felgen aus Buchenholz. Leichte, mit einem Drahtkorb am Lenker befestigte Alutrinkflaschen gehörten ebenso zur Serienausstattung wie die innovativen, automatischen Kettenölvorrichtungen, die sich besonders auf Langstreckenrennen als vorteilhaft erwiesen. Das Schmieröl befindet sich dabei in einem kleinen Tank im Sattelrohr und kann bei Bedarf während der Fahrt auf die Kette geleitet werden. Und dann fallen da noch die alten, übergroßen Sättel ins Auge, die schon beim bloßen Anblick Schmerzen am verlängerten Rücken bereiten. Die Fahrer in gelbschwarzen, mit historischen Schriftzügen bedruckten Renntrikots und mit Radsportmützen, die das Opel-Emblem tragen – genau wie vor 75 Jahren. Die Gruppe absolviert ihr gemeinsames Abschlusstraining, bevor die edlen Renner sorgfältig verpackt nach Weil am Rhein gebracht werden, wo am kommenden Mittwoch der Prolog zum Basel-Kleve-Revival beginnt.

Radrennklassiker Basel – Kleve
Nicht jeder Radweg war so gut in Schuss wie dieser… Foto: Andy Ristau

Mittwoch, 8. Juli 2009
6 Uhr: Eine sieben Mann starke Gruppe startet in Rüsselsheim mit einem Kleinbus in Richtung Schweiz. Ein zweites, von Opel zur Verfügung gestelltes Fahrzeug transportiert die ZR3-Rennräder sowie Werkzeug, Ersatzteile und das Gepäck der Mannschaft. In Weil am Rhein, unmittelbar an der Grenze, erfolgt noch am selben Tag der Start. Pünktlich um 13.00 schickt der Bürgermeister das Feld auf die rund 670 Kilometer lange Strecke. Wenig Sonne, dafür bedrohlich dunkle Gewitterwolken und heftiger Gegenwind begleiten die Fahrer beim Prolog. Radrennradfahrer der örtlichen Radsportvereine schließen sich der Gruppe an und begleiten sie ein Stück weit. Über Schliengen und Müllheim führt die Route zwischen dem Rhein und den Ausläufern des Schwarzwaldes durch eine malerische Landschaft.15.00 uhr,Regen setzt ein. Kurz aber heftig. Zwei Stunden später ist die südliche Stadtgrenze von Freiburg erreicht. Ein Führungsfahrzeug des örtlichen Opel-Autohauses setzt sich an die Spitze des Feldes und führt es zum Autozentrum Süd, dem Etappenziel des Prologes. Mit einem Hupkonzert trifft das Feld pünktlich gegen 17.00 dort ein. Interviews, Pressefotos und immer wieder die gleichen Fragen nach der Herkunft und dem Wert dieser schönen alten Rennmaschinen. Die Stimmung ist ausgelassen. Mit einer Grillfete und einem ohrenbetäubenden Schalmeien-Konzert geht der 1. Tag zu Ende. Bustransfer zum Hotel Krone in Denzlingen. Um 22.00 sind alle Mann in der Koje.

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Stilvolles Begleitfahrzeug – Kapitän ´55 aus der Sammlung Opel Classic

Donnerstag, 9. Juli 2009
6.45 Frühstück: Müsli mit Jogurt, Obst und Honig. Eine Tasse Kaffee. Der für 8.00 vorgesehene Start beim Autocenter Süd verschiebt sich wegen starken Berufsverkehrs in Freiburg um eine halbe Stunde. Unser Bus steckt in der Rushhour. Aus dem Lautsprecher dröhnt die Wettervorhersage: wolkig, Schauer, 15 – 20 Grad.Vom südlichen zum nördlichen Stadtrand braucht die Gruppe fast eine Stunde. Die innerörtliche Beschilderung hier auf den Radwegen ist schlicht und ergreifend mangelhaft. Die ursprüngliche Planung, Materialwagen voraus, dann die Rennradfahrer und dahinter als Schlusslicht der wunderschön restaurierte 1956er OPEL Kapitän aus dem Fundus der Opel Classic mit einem Ersatzrennrad auf dem Dach, funktioniert hier nicht. Zu viel Verkehr. Die Karawane verliert sich aus den Augen. Zum Glück gibt es Mobiltelefone. Nördlich von Freiburg, in Emmendingen, treffen sich alle wieder. Entlang der B3 führt die Route nach Norden. In Lahr gerät das Feld erneut ins Stocken – die geplante Route ist wegen Bauarbeiten gesperrt. Die beschilderte Umleitung in Richtung Kehl/Straßburg – schlägt mit rund zehn Kilometern Umweg zu Buche. Es ist kühl, das hält frisch. Dunkle Gewitterwolken, aber es bleibt weitgehend trocken. Ein heftiger Wind bläst der Gruppe entgegen. Ein Königreich für eine Schaltung. Gibt es aber nicht. Oder genauer gesagt, gab es damals schon, war aber bis in die dreißiger Jahre im Radrennsport verboten. Bei der Tour de France sogar bis 1937. Man wollte offensichtlich, dass sich die Athleten quälten. Der Wind lässt nach, wir machen Tempo, wechseln von den Radwegen auf die Straße, um das lästige und zeitraubende Drücken und Warten an den zahlreichen Fußgängerampeln zu umgehen. Zudem gibt bei jedem Verlassen und Wiederbefahren des Radweges einen Schlag auf die empfindlichen Holzfelgen. Jetzt nur kein Kleinholz fabrizieren. Das hatten wir schon im Training, und es endete für Reinhard mit einem heftigen Sturz. Doch dann wird die B3 zur Autostraße. Das heißt, für Radfahrer verbotenes Terrain – und bedeutet einmal mehr die Trennung von den Begleitfahrzeugen.Gegen 17 Uhr erreicht das Fahrerfeld Bühl, das Etappenziel des zweiten Tages. Die alten Rennräder zeigen sich von ihrer besten Seite. Die einzige Unregelmäßigkeit besteht aus einer gelösten Lenkerbefestigung. Doch ein kleiner, aus einer Getränke-Dose geschnittener Blechstreifen sorgt für Abhilfe: Untergelegt, wieder zusammengebaut, das hält fürs Erste.

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Großer Bahnhof – die Teilnehmer werden am Rüsselsheimer Bahnhofsplatz mit großem Hallo empfangen…

Freitag, 10. Juli 2009
Der Wecker steht auf 6.30. Doch Punkt 6 Uhr reißen uns die Glocken der in unmittelbarer Nachbarschaft zu unserer Unterkunft liegenden Kirche jäh aus dem Schlaf. Noch härter trifft es Friedel. Der Wecker klingelt, duschen, rasieren, anziehen. Es will gar nicht richtig hell werden. Blick auf den Wecker: 4 Uhr. Falsch gestellt. Mist! Müsli zum Frühstück, etwas Kaffee und Fruchtsaft, eine Banane für unterwegs. Trinkflaschen befüllen, Helme auf und los geht es zur dritten Etappe. 110 Kilometer sind veranschlagt, tatsächlich werden es ca. 130. Schuld sind immer wieder Radwege, die zunächst parallel neben den stark befahrenen Bundesstraßen verlaufen, da aber heimtückisch und meist hinter Bäumen versteckt von der Straße wegführen, bis sich die Gruppe irgendwo im Niemandsland befindet. Umwege über Umwege, Kontakt mit unseren Materialwagen besteht nur noch über die Mobiltelefone. Wenn hier draußen die Technik der alten Renner zu streiken beginnt, findet der uns nie. Wir kennen ja selbst unseren exakten Standort nicht. Das Tretlager meiner Rennmaschine vom Typ ZR3-Doppelstabil – das war die letzte Modellvariante der Opel-Rennräder – macht schon seit einigen Kilometern beängstigende Knirschgeräusche. Was zunächst nur unter Last ganz wenig spürbar war, wird zunehmend stärker und macht sich auch schon durch Vibrationen im linken Pedal bemerkbar. Zurück auf der Straße, treffen wir auch bald unseren Materialwagen wieder. Über den serienmäßigen Öler geben wir reichlich Getriebeöl ins Tretlager. Das muss als Sofortmaßnahme reichen. Nach einigen Hundert Metern laufen die beiden Kugellager wieder einwandfrei. Dass nun das überschüssige Öl an der Tretlagerachse austritt und sich seinen Weg entlang der Pedalarme sucht, ist dabei nur ein kleiner Schönheitsfehler. Nach der Übernachtung im Seehotel bei Weinheim hat sich unter dem Tretlager eine kleine Öllache gebildet.

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…und lächeln unter dem Denkmal von Adam Opel in die Kameras

Samstag 11. Juli 2009
Als wir nach dem Frühstück zu unseren alten Rennrädern kommen, hat sich unter dem Rad eine kleine Lache gebildet – überschüssiges Öl. Ein Fernsehteam erwartet uns bereits. Andreas, Moderator der Hessenschau, möchte die Gruppe mit seinem Kamerateam auf der Etappe nach Rüsselsheim begleiten. Er sitzt zum ersten Mal auf einem ZR3. Vorsichtig dreht er einige Proberunden mit der von Opel zur Verfügung gestellten Werksrennmaschine. Während die Serienrennräder in voller Ausstattung, das heißt mit gefüllten Trinkflaschen, rund 13 bis 14 Kilo auf die Waage bringen, ist der filigrane Werksrenner doch um gut 1 Kilogramm leichter. „Sehr kippelig, das Fahrverhalten. Und an den Rücktritt als Hauptbremse muss man sich erst gewöhnen“, so sein Kommentar. Dann wird das Rad mit einer Kamera ausgestattet und los geht´s. Eine ganze Etappe hinter einem Kamerafahrzeug – mal was Neues. Mit Rücksicht auf die geplante Ankunftszeit bei Opel in Rüsselsheim nur eine relativ kurze Etappe. Ankunft 14.00 Uhr mit Presseempfang am Opel-Werk. Halbzeit nach der 5. Etappe und 400 gefahrenen Kilometern. Vorläufige Bilanz: Keine Stürze, keine technischen Defekte trotz der 80 Jahre, die die Rennrädern auf dem Buckel haben. Auch die Fahrer sind topfit. Eine harmonische Gruppe, die auch hinsichtlich ihres Leistungsvermögens hervorragend zusammen passt.

Radrennklassiker Basel – Kleve
Dieses am Rhein aufgenommene Bild zeigt eine der weniger harten Passagen der Strecke von Basel nach Kleve Archiv Jürgen Nöll

Sonntag, 12. Juli 2009
Heute geht mit 11 Fahrern das bisher stärkste Feld an den Start. Darunter der mehrfache Weltmeister Klaus Peter Thaler, der sein eigenes ZR3 mitgebracht hat. Natürlich ist erst einmal Autogrammstunde angesagt. Jockel, Besitzer eines Rennradmuseums in Kaiserslautern, überrascht die Mannschaft mit eigens für die Tour angefertigten, speziell bedruckten Verpflegungsbeuteln. Tolle Idee! Um 8.30 wird die 5. Etappe gestartet. Sie führt über Mainz nach Bingen, dem Rhein folgend bis nach Koblenz. Bereits nach gut 20 Kilometern setzt Regen ein. An einem der Räder kündigt sich ein Reifenschaden an. Der aufgeklebte Schlauchreifen eines Hinterrades wirft Blasen, beginnt sich zu lösen und allmählich auf der Felge zu drehen.
In einem Kreisverkehr auf regennasser Fahrbahn kommt es zu einem wilden Rutscher. Der Bodenkontakt mit dem Pedal und die schnelle Reaktion von Hans verhindern im letzten Augenblick einen Sturz. Das Ding muss runter! Ein kleiner Parkplatz wird zum Servicestützpunkt, die hölzerne Überdachung der Bushaltestelle zum Montagebock. Zur Verblüffung aller hängt Hans sein Rad mit der Sattelnase einfach auf das Dach. Funktioniert ausgezeichnet. Radausbau, Reifenwechsel, weiter geht es. Doch der Kleber war nicht lange genug abgetrocknet, der neue Reifen dreht sich erneut im Felgenbett. Er muss noch mal ab und neu geklebt werden. Felge und Reifen werden noch einmal dünn mit Reifenkitt bestrichen, über Nacht trocknen lassen und am nächsten Morgen erst montiert. Zwischenzeitlich kommt ein Ersatzhinterrad zum Einsatz. Dann auch knirschende Geräusche aus dem Tretlager eines weiteren Rennrades. Auch hier hilft eine zusätzliche Portion Öl. Vielleicht war das Einsetzen der Radlager mit Kugellagerfett doch nicht der Weisheit letzter Schluss. Die Konstrukteure werden sich vor 80 Jahren schon etwas dabei gedacht haben, als sie die Tretlager anstelle von Schmiernippeln mit einem Öler versahen.

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Im Windschatten durch den Wald

Montag, 13. Juli 2009
Bereits der erste Blick aus dem Fenster des Koblenzer Hotels widerspricht dem aktuellen Wetterbericht. Regen statt Sonne. Doch bald trocknet es ab und die ersten Sonnenstrahlen versprechen eine herrliche Tour entlang der östlichen Rheinseite. Aber es war eben der 13te! Schon wenige Kilometer nach dem Start huscht auf einer stark befahrenen mehrspurigen Straße eine silbrig glänzende Schlange über den Asphalt. Schlangen? Mitten in Koblenz? Von wegen Schlange – es ist die Kette von Stephans Bahnrennmaschine. Das Schloss hat sich geöffnet. Neues Schloss und weiter. Noch nicht wieder richtig im Sattel, zwingt es das Team zum nächsten unplanmäßigen Stopp. Der gerade erst montierte, nagelneue Schlauchreifen verliert schon nach wenigen Kilometern Luft. Ein spitzer Stein hat die Decke durchbohrt. Wieder 60 € „verblasen“. Allmählich haben wir Routine. Hinterrad raus, Ersatzrad rein. Der defekte Pneu wird von der Holzfelge gezogen, die Felge sowie ein neuer Schlauchreifen mit Reifenkitt bestrichen und zum Ablüften in unserem Transporter verstaut. Weiter geht es. Flottes Tempo, bis es an einer kurzen aber heftigen Steigung einen Ruck in meiner Hinterradnabe gibt. Das Pedal lässt sich kurz ins Leere treten und bei der anschließenden Abfahrt ist urplötzlich der Freilauf weg. Starre Verbindung so zu sagen – ein Fixi! Es ist eben tatsächlich der 13te! In Königswinter warten Thomas und Tobias mit ihren ZR3, um uns auf der 6. Etappe nach Köln zu begleiten. Doch zunächst muss die Hinterradnabe wieder funktionieren. Ausbauen, zerlegen, reinigen. Der Bremsmantel hat deutliche Fressspuren auf der Innenseite der Nabe hinterlassen. Mit feinem Schmirgelleinen werden sie herauspoliert. Etwas Öl, zusammenbauen, weiter geht es Richtung Köln. Die Tatsache, dass ein Bremsmantel aus Grauguss in einer Hinterradnabe festfressen kann, beschäftigt die Gruppe und löst kontroverse Diskussionen aus. Öl statt Fett sagen die Einen, Spezialfett verwenden, die Anderen. Wenn Fett für die Nabe vorgesehen wäre, hätten die Konstrukteure bei Fichtel & Sachs seinerzeit die Naben sicher nicht mit Ölern sondern mit Schmiernippeln ausgestattet. Das Argument klingt logisch. Die wahrscheinlichste Ursache ist wohl die, dass beim Neuverchromen der Nabe Kupfer und Chrom auf die Bremsfläche gelangte. Nachdem die dünne Chromschicht nach rund 500 Kilometern abgebremst war, kam allmählich die weiche Kupferschicht durch. Die Materialpaarung Grauguss mit Kupfer als Bremse könnte der eigentliche Grund für den Defekt gewesen sein.

Radrennklassiker Basel – Kleve
High Tech ohne Verbrennungsmotor – Rennräder von Opel wurden aus den besten verfügbaren Werkstoffen hergestellt und waren entsprechend teuer

Dienstag, 14. Juli 2009
Eine wieder auf sieben Fahrer reduzierte Mannschaft geht an den Start. Blauer Himmel, 19 Grad, es geht durch die Kölner Innenstadt nach Norden in Richtung Remagen. Etappenziel heute ist Geldern. Flottes Tempo, gute Stimmung – die letzte größere Tour, bevor es Mittwoch nach Kleve geht. Rund 80% der Strecke fahren wir auf der Straße – nicht auf den meist parallel verlaufenden Radwegen, da diese immer wieder mit Glasscherben, Schlaglöchern und von Baumwurzeln unterwandertem Belag für unliebsame Überraschungen sorgen. Am Abend ein Anruf von Jean Marc aus Luxemburg, der bereits auf unserem Gäste-ZR3 die Montagsetappe bestritten hat. Er möchte uns unbedingt auf der Schlussetappe nach Kleve und Kalkar begleiten und fragt, ob das ZR3, das wir für eine Spende an die „Tour der Hoffnung“ zu Gunsten krebskranker Kinder verleihen, noch frei ist. Ist es. Dann bis Morgenfrüh am Start…

Mittwoch, 15. Juli 2009
Eine ganze Woche ist die Gruppe in den alten ledernen Rennsätteln nun schon unterwegs. Am späten Vormittag erreicht sie nach mehr als 700 Kilometern endlich ihr Ziel: Kleve. Geschafft! Mit Trinkflaschen wird am Ortsschild von Kleve zuerst einmal angestoßen bevor die Sportsamtleiterin die Teilnehmer am Klever Rathaus begrüßt. Dann noch einmal ein letzter Sprint ins 12 Kilometer entfernte Kalkar, wo ein großes Opel-Autohaus ein Ziel aufgebaut hat und den Teilnehmern einen gebührenden Empfang bereitet. „Machen sie das im nächsten Jahr wieder?“ fragt ein Pressemann. „Wahrscheinlich nicht. Immerhin gab es ja vor 100 Jahren, in der Zeit der großen Langstreckenklassiker, noch andere bedeutende Distanzrennen. Wien – Berlin zum Beispiel. Der Pressemann sieht mich ungläubig an. „Im Ernst? Sie wollen mit den Rädern von Wien nach Berlin fahren?“ Mal sehen, warum denn eigentlich nicht?

Text: Jürgen Nöll *3500
Fotos: Michael Wielan (sofern nicht anders angegeben)

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