Ein neues Werk, ein neuer Wagen

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So begann die Erfolgsgeschichte eines beliebten Opel-Modells, das wir alle kennen und das dieses Jahr seinen 50sten feiert. 20 Jahre später, 1982, sollte sich die Geschichte wiederholen: Dieses Mal war es der neue Corsa, mit dem Opel abermals seine Produktpalette nach unten abrundete, denn der Kadett war im Laufe der Zeit erheblich gewachsen und die Marktsituation hatte sich geändert. Es war Zeit für ein neues pfiffiges Einstiegsmodell, das den boomenden europäischen Kleinwagen-Markt aufmischen sollte. Europa war überhaupt das Stichwort, denn gerade in der Kleinwagenklasse war der europäische Markt ein Markt mit viel Potential. Und so war es nur konsequent, für den Corsa ein neues Werk dort zu bauen, wo das größte Wachstum dieses Marktsegments erwartet wurde: In Spanien. In Figueruelas unweit von Saragossa entstand ein neues Opel-Werk, wiederum eines der modernsten seiner Zeit.
Eigentlich war das Corsa-Rezept ganz einfach: Man entwerfe ein kompaktes Auto, welches sich in seinen Abmessungen an der Konkurrenz orientiert, und man bediene sich bei der Technik des vorhandenen Baukastens. Und dabei mache man alles einfach ein Bisschen besser als die Konkurrenz. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Ein moderner Kleinwagen mit schnörkellosem kubischem Design, welcher ganz deutlich als Opel erkennbar ist. Die hervorragende Raumausnutzung und die guten Alltagsqualitäten sind ganz typische Merkmale von Opel-Wagen dieser Zeit.

Der dreitürige Corsa mit Schrägheck ist eigentlich ein ganz typischer Vertreter der modernen Kleinwagenklasse. Seine einteilige Frontverkleidung und die feschen Kotflügelbacken machten ihn unverwechselbar. Alternativ war der Corsa von Beginn an mit Stufenheck erhältlich. Dieser hörte dann auf den Namen Corsa TR. Sein Kühlergrill war klassischer gestaltet, dazu trug er unauffälligere runde Radläufe und eben sein markantes Heck. Nur wenige Autos polarisieren so sehr wie der Corsa TR, die einen lieben ihn, für die anderen ist er das hässlichste, was Opel je gebaut hat. So schlimm indes kann es nicht gewesen sein, schließlich war er auf den meisten Märkten sehr gut verkäuflich. Ab 1985 waren beide Formen auch mit vier Türen erhältlich, was aus dem Stufenheck-Modell eine stolze kleine Limousine gemacht hat, deren Silhouette Ähnlichkeit mit der des Senator zeigte. Und das besonders funktionelle fünftürige Schrägheck-Modell war wohl überhaupt das bislang kompakteste fünftürige Modell eines deutschen Herstellers. Kein Opel-Modell zuvor sprach so sehr die weibliche Kundschaft an wie der Corsa. Die Frauenquote lag beim Corsa A bei 50%! Die Technik und vor allem die Motoren wurden stetig der Modellpflege unterzogen, so blieb der Corsa A während seines gut zehnjährigen Produktionszeitraums immer auf der Höhe der Zeit. Seit 1985 gab es ihn, als ersten Kleinwagen, mit G-Kat, ab 1987 als Diesel. Der GSi mit seinem 100PS starken 1,6 Liter OHC-Motor erschien 1988. Meistens kam der OHC-Motor in verschiedenen Ausführungen mit 1,2 , 1,3 oder 1,4 Litern Hubraum zum Einsatz. Der 1,0 Liter Basis-Motor hingegen war der gute alte OHV-Motor aus dem Kadett A, im Corsa leistete er tapfere 45PS.

Im Innern unterschieden sich die verschiedenen Ausstattungsversionen teils deutlich voneinander. Von Karo einfach über poppig schrill und vornehm elegant bis gediegen sportlich machte der Corsa alles möglich. Das Äußere des Corsa A wurde zunächst nur ganz behutsam weiter entwickelt. Erst nach fünf Jahren Laufzeit brachte die Modellpflege sichtbare dezente Veränderungen. Im Herbst 1990 dann stand ein Facelift-Modell mit neu gestalteter Front, neuen weicher gezeichneten vollflächigen Stoßfängern und völlig neuer gepolsterter Armaturentafel in den Schaufenstern. Damit rückte der Corsa nun optisch ein wenig näher an den Vectra A und an den kommenden Astra F heran. Die Facelift-Modelle sind bis heute hier und da im Straßenbild wieder zu finden.
Im März 1993 erschien der Corsa B. Aktuell wird die vierte Generation des Corsa gebaut. Der Corsa ist auf dem Wege, das Opel-Modell mit der längsten Karriere zu werden. Man darf gespannt sein. Die erste Generation des Corsa brachte es auf über drei Millionen Exemplare.
Herzlichen Glückwunsch zum 30sten!

Matthias Steckmann *1973

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