Heiner Schnorrenberg stellt sich vor
Die Erwartungen an die Verkaufsergebnisse des neuen Mittelklassemodells waren hochgesteckt und sollten trotz Energiekrise etc. schlussendlich nicht enttäuscht werden. Die überraschend fahrerorientierte Gestaltung der Armaturentafel (später als BMW-Merkmal gerühmt), der moderne Innenraum, das dazu passende italienisch attraktive und klare Design der Karosserie und die weiterentwickelte Technik insbesondere hinsichtlich des „Tri-Stabil-Fahrwerks“ ergaben ein Paket, das Rekord und Commodore zum Marktführer in Europas Mittelklasse prädestinierte. Die zu erwartende Wirtschaftlichkeit und Zuverlässigkeit entsprachen besten Opel-Tugenden und trugen ihren Teil dazu bei, dass Opel im Premierenjahr unangefochten die Nummer eins der Zulassungsstatistik in Westdeutschland eroberte.
Zwei Monate später im März 1972 folgte mit der Präsentation des Commodore-B sozusagen die Kür. Schon als Grundschüler verstand ich, daß „ein solcher
Wagen kommt nicht jedes Jahr“ keines-wegs nur Marketingdeutsch war.
Auf dem Beifahrersitz von Vaters weißem Commodore konnte ich erleben, daß Opels Sechszylinder-Mittelklasse bei artgerechter Fahrweise nicht viele über-
legene Gegner auf der linken Spur der damaligen BAB´s hatte. All dies trug dazu bei, dass diese Baureihe insgeheim immer mein Favorit im Opel-Programm der letzten sechs Jahrzehnte war, und einige Jahre nach dem Kauf eines Commodore-Lenkrades folgte konsequent die Anschaffung eines GS-Coupé aus Rentnerhand.
Nun stelle ich mich vor, unseren Typreferenten für den Rekord-D und Commodore-B, Matthias W. Goebel zu unterstützen.
Mich selbst hat überrascht, wie groß die Typgruppe innerhalb der Alt-Opel IG ist. Die Absicht, die mit der Einrichtung des Co-Referats verbunden ist, liegt nun im verbesserten Dienst am Mitglied und in der Organisation von Typgruppentreffen.
Aus unserer Typgruppe wird demnächst mehr zu hören sein – lasst Euch überraschen!
Technische Downloads im Mitgliederbereich:
Einstellwerte Vorderachse Rekord D, Commodore B
Ansaug- und Auspuffkrümmer ein- und ausbauen – Vorwärmeflansch ersetzen
Einbauanleitung für Radio und Antenne Rekord D und Commodore B
Nachfertigung des Tanks für Rekord-D und Commodore-B
Rahmendaten
AHK Einbauanleitung
Nebelscheinwerfer
Alles zum Stahlkurbeldach
Galerie Rekord D & Commodore B
Galerie Rekord D & Commodore B
Typgruppentreffen Rekord-D / Commodore-B 2012
Zum ersten Typgruppentreffen der Baureihe Rekord-D / Commodore-B trafen wir uns am letzten September-Wochenende in Hückelhoven und Grevenbroich im Rheinland. Austragungsort des Treffens war Samstags das Opelmuseum von Helmut Zurkaulen, der unsere Typgruppe zur Besichtigung seines Museums und zu Benzingesprächen und einem ersten Kennenlernen eingeladen hatte. Die Rekord- und Commodore-Fahrer kamen nicht nur aus der Alt-Opel IG, sondern auch aus den Reihen des Internet- Forums dieser Fahrzeuge, sie kamen aus Deutschland und dem benachbarten Ausland, die weiteste Anreise wurde aus Bayern zurückgelegt. Vom originalen 75-PS-Rekord mit Getriebeautomatic bis zum getunten 300-PS-Commodore war die Vielfalt der Drinnen im Museum stachen nicht nur die liebevoll und aufwändig renovierten Blitze hervor, sondern auch ein Vorkriegs-Admiral mit zweitüriger Petera-Sonderkarosserie und ein Kapitän 2,6, der kürzlich mit weniger als 30 original-km „reanimiert“ wurde. Ein ganz Herzlicher Dank geht hier nicht nur an die Familie Zurkaulen, sondern auch an die Familie Steffens, die dieFührung durch das Museum und die Bewirtung übernahm! Am zweiten Tag des Treffens nutzten wir den Oldtimertag des Fahrsicherheitszentrums in Grevenbroich ( www.fsz-grevenbroich.de ). Dort erhielten wir einen Sonderparkplatz, auf dem im Laufe des Tages bis zu 40 Rekord und Commodore neben etwa 400 Oldtimern ihren Platz fanden. Die Stimmung war wie das Wetter: sehr schön. So kamen wir alle miteinander ins Gespräch, unsere Autos fanden zahlreiche Bewunderer (nicht nur innerhalb unserer Gruppe). Als besonderes Schmankerl konnten wir nach Anmeldung kostenlos einige von Instruktoren geführte und schnell gefahrene Runden auf dem weitläufigen Kurs des Fahrsicherheitszentrum drehen. Das das keine MickyMaus-Veranstaltung war, drückte sich im Tempo der NSU TT und Commodore auf diesem „Rennkurs“ aus. Strahlende Gesichter zeugten davon, daß sich das Kommen gelohnt hatte!
ALT-OPEL Typgruppen Treffen
Am 25. Mai trafen sich die Freunde der Baureihen Rekord D / Commodore B und KAD B in Münchenstein bei Ronald Wöber. Ronald betreibt dort seine Restaurierungswerkstatt, genannt „Diplomatgarage“. Geplant war ein kleines familiäres Treffen, bei dem die technische Seite unseres Hobbys Vorrang hatte.
Die Vorbereitungen liefen schon am Donnerstag zuvor auf Hochtouren. Zunächst war die Reinigung von Werkstatt und Equipment notwendig. Das aktuelle Restaurierungsobjekt – ein ausgenommener Diplomat B – hatte seine Spuren in der Werkstatt hinterlassen. Im Foyer wurden die Tische und Bänke für die Gäste aufgebaut, damit sie auch einen guten Blick auf die Hebebühne und die Szenerie im Hof haben. Nach den erledigten Arbeiten um Haus und Hof war der kulinarische Teil im Zentrum der Vorbereitungen. Ein Einkauf bei Eisregen in Weil am Rhein ging der Zubereitung in der Gulaschkanone voraus. Am Samstagmorgen blieb dann noch die Eindeckung der Tische zu erledigen. Der letzte Vorbereitungspunkt bestand darin, den leeren Diplomat B von der Hebebühne zu rollen. Versuche, den Zündschlüssel zu drehen, ließen den einen oder anderen den imaginären V8 anspringen hören. Bastian als der leichteste unter uns mimte den Fahrer des Diplomat. Nach erfolgreicher Rangierfahrt wurde Bastians erste nicht amtliche Fahrprüfung durch Thomas Oser abgenommen. Es lagen zwölf feste Anmeldungen vor. Trotz des kalten und regnerischen Wetters kamen fast alle, bis auf einen krankheitsbedingten Ausfall. Joachim Stange meldete am Anreisetag Wintereinbruch im Hochschwarzwald, fuhr jedoch trotz des Wetters mit seinem Taragona- roten Diplomat B 1971. Die meisten Teilnehmer waren im Berggasthof in Schweigmatt untergebracht. Einige Schweizer Tagesgäste kamen noch dazu. Nicht zu vergessen Thomas Oser mit seinem Teile- und Zubehörstand. Bisher nicht identifizierbare Ersatzteile konnten direkt an den Fahrzeugen zum Vergleich angehalten werden Die Teilnehmer fuhren ihre Fahrzeuge nach und nach auf die Hebebühne und konnten zusammen mit Ronald die aktuelle technische Situation der Fahrzeuge begutachten. Ein Loch im Auspuffrohr des Commodore von Denis Hofmann wurde vor Ort geschweißt. Am lebenden Objekt konnten die vorrätigen Auspuffanlagen von Thomas Oser an das Fahrzeug angehalten und somit identifiziert werden. Erstaunlich ist die Vielfalt von Rohrdurchmesser und den unterschiedlichen Knicken der Flammrohre. Das Thema Auspuff beschäftigte auch Richard Sacher. Sein Admiral B weist eine eigenwillige Einbauweise des rechten Endtopfes auf, die wohl materialbedingt notwendig ist. Die limonengrüne GS Limousine hatte wegen der kalten Witterung Probleme (Kaum zu glauben bei den jetzt tropischen Temperaturen). Das Problem konnte dann mit erhöhter Leerlaufdrehzahl wieder in den Griff bekommen werden. Der aktuell montierte Abgaskrümmer stammt von einem Admiral B (2,8 E) und hat deshalb keine Vorwärmung mehr, was normalerweise keine Probleme bereitet. Einen sehr schönen weißen Diplomat B 2,8 E aus dem Jahr 1969 mit roter Innenausstattung – quasi wie aus dem Prospekt – hat Niklaus Fuchs vorgestellt. Das silberne Commodore B GS/E Coupe von Wolfgang Deyer befindet sich im absoluten Originalzustand. Wolfgang Deyer arbeitete früher bei einem Opel- Händler und kennt sich sehr gut mit der Historie seines Fahrzeugs aus. Der wohl am weitesten gereiste Gast war Pascal van der Veer mit seinem Monza B. Er hatte das modernste Fahrzeug dabei. Nach Begutachtung aller Fahrzeuge konnte allgemein ein sehr guter Erhaltungszustand bescheinigt werden. Alle Teilnehmer waren mit der Begutachtung Ihrer Fahrzeuge zufrieden und nahmen ihre Hausaufgaben mit. Es gibt immer etwas zu tun. Mit diesem Motto verabschieden sich die Teilnehmer. Besonderer Dank gilt Ronald Wöber und Thomas Oser, die den Rahmen der Veranstaltung begleitet haben. Dank auch an alle angereisten Teilnehmer, die ja erst diese Zusammenkunft möglich gemacht haben. Für die Clubchronik sind hier die Teilnehmer („Fahrer“) mit Ihren Fahrzeugen genannt: Denis Hofman (Commodore B 2,5 S); Bastian und Matthias Goebel (Commodore B 2,8 GS); Wolfgang Deyer (Commodore B GSE Coupe); Wilhelm Fischer (Rekord D Caravan); Joachim Stange (Diplomat B 5,4); Niklaus Fuchs (Diplomat B 2,8E); Richard Sacher (Admiral B); Pascal van der Veer (Monza); Thomas Hilbert (Kadett C).