Editorial dZ 290 von Lothar Rindt

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Dieses Jahr feiert der Kadett B sein 60-jähriges Jubiläum. Das wird in diesem Heft entsprechend gewürdigt.
Ich kann mich noch gut erinnern: 1976 hat nach Erhalt des Führerscheins ein guter Schulfreund aus der Nachbarschaft einen solchen Kadett in einem attraktiven Sandbeige von seinem Vater geschenkt bekommen, weil der alte Herr sich nun einen neuen Kadett C gegönnt hat.
Der B hatte zwar keine bemerkenswerte Ausstattung, aber er hatte vor allem ein Radio! Das wurde von meinem Freund sogleich um einen Kassettenrekorder ergänzt, schließlich haben 18-Jährige einen anderen Musikgeschmack als die Redakteure der öffentlich-rechtlichen Sender. Privatradio gab es ja erst ein paar Jahre später. Mir ist sehr angenehm in Erinnerung geblieben, wie viel Platz in diesem Auto war. Platz ohne Ende im Fahrgastraum, gute Rundumsicht und ein enormer Kofferraum. – Zu der Zeit wusste ich noch nicht, dass ich mir 1987 das Fahrgestell des Kadett B zulegen würde, allerdings mit der Karosserie eines GT darauf. – Dieser Kadett meines Schulfreunds stand im krassen Gegensatz zu unserem ersten Familienauto, einem gebrauchten 1963er Käfer in einem ebenso spannenden Anthrazit. Der hatte nur wenig Platz unter der Kofferraumhaube und hinter der Rückbank einen schlecht zugänglichen zweiten Gepäckraum. Untermotorisiert war er auch und von der Heizung will ich hier erst gar nicht reden. Meine Eltern haben ihn nach wenigen Jahren durch einen ebenfalls gebrauchten Rekord C Coupé aus erster Hand mit den üblichen 90 PS aus 1,9 Litern ersetzt. Das war ein Unterschied wie Tag und Nacht! Der fehlende B-Holm und der Coke-bottle-Style machten ihn zu einem echten Hingucker. Noch dazu war unser Rekord Silber mit einem schwarzen Dach und roter Innenausstattung. Ein toller Wagen für eine vierköpfige Familie. Meine Mutter hatte an der roten Ampel immer die Hand auf dem Schalthebel: Sein leichtes Vibrieren zeigte ihr an, dass der Motor lief. Der lief so rund und ruhig, dass sie immer in Sorge war, er wäre aus. Mit dem gleichen Motor ist mein GT nochmal ein paar km/h schneller – kleiner, leichter und windschnittiger eben.
So hat jeder seine Erinnerungen an sein bevorzugtes Modell von Opel. Dass diese Erinnerungen nicht nur bleiben, sondern auch geteilt werden, ist eines der Verdienste dieser unserer Clubzeitschrift. Sicher ist auch in dieser abwechslungsreichen Ausgabe wieder für jeden etwas Interessantes dabei. Ich wünsche eine angenehme Lektüre und gute Unterhaltung.

Gute Fahrt!
Ihr und Euer Lothar Rindt
Mitglied des Vorstandes der ALT-OPEL IG von 1972 e.V

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