Ende August 2016 hat sich eine größere Delegation des Stammtischs auf den Weg nach Vreden zu Josef und Martin Degener gemacht. Noch manch anderer wäre gerne mitgekommen, viele waren aber aufgrund anderer Alt-Opel-Veranstaltungen verhindert. Unsere beiden Gastgeber sind bekannt, schon allein aufgrund mehrerer Fernsehberichte über ihre Sammlung. Daher kommen dort zahlreiche Anfragen für Besichtigungstermine an. Umso dankbarer waren wir ihnen, dass sie meiner Bitte um einem Termin gerne nachgekommen sind.
Martin Degener hat uns zunächst einen Überblick über die Familiengeschichte gegeben, in den natürlich auch die geschäftlichen Aktivitäten einflossen. Aus der Verbindung, die beide Brüder von klein auf zum elterlichen Betrieb hatten, entwickelte sich schnell die Begeisterung für Autos und für Opel. Das Ergebnis der damit verbundenen Sammelleidenschaft konnten wir anschließend auf jedem Schritt eingehend bestaunen. Zunächst wurden uns die aktuellen Projekte in der Werkstatt gezeigt, danach ging es durch das Ersatzteillager in die Sammlung. Dazu gehören auch Außenflächen, die nach Martins Aussage von Außenstehenden als Schrottplatz bezeichnet werden könnten. Die beiden sprechen hier von ihrem Außenlager, weil jedes Teil zu Recht als Wertstoff angesehen wird. Weggeworfen bzw. verschrottet wird nichts, alles lässt sich noch verwenden.
Das Ergebnis konnten wir in den benachbarten Hallen bestaunen, wo die restaurierten Fahrzeuge geordnet in selbst konstruierten Regalen stehen. So wird jeder Quadratmeter ausgenutzt. Schwierig wird es allerdings aufgrund der Enge, wenn es gilt ein bestimmtes Auto hervor zu holen. Das kann nach Martins Schilderung trotz des Einsatzes eines Gabelstaplers einige Stunden dauern. Zum Glück ist das aber nicht der Regelfall, denn eine ganze Reihe ständig angemeldeter Fahrzeuge steht natürlich günstig geparkt. Diese Autos werden auch für Hochzeitsfahrten und Filmaufnahmen eingesetzt.
Die Sammelleidenschaft gilt hauptsächlich den Nachkriegsfahrzeugen. Darunter fallen aber zahlreiche Sonderfälle auf. Zu denen gehören nicht nur mehrere Feuerwehrfahrzeuge auf Blitz-Basis; wir sahen auch einen Admiral Caravan als Sargtransporter, Cabrioversionen von Rekord A und C, Manta A und einen Intermecchanica Indra. Alles aufzuzählen würde den Rahmen sprengen, zudem habe ich sicher nicht alles entdecken können. So können die nachfolgenden Fotos nur einen kleinen Einblick geben.
Martin schätzt, dass sie noch mindestens 50 Jahre mit der Restaurierung der Autos ausgelastet sind. Wir haben uns vorgenommen dann wieder gemeinsam hier zu erscheinen um die Fortschritte zu besichtigen! Allerdings erscheint mir der Zeitraum nicht nur aufgrund des Umfangs der Arbeiten recht knapp bemessen zu sein, sondern auch aufgrund der Sorgfalt, die bei den bisher durchgeführten Restaurierungen zu erkennen ist.
Abschließend konnten wir noch einige von den Brüdern selbst herausgegebene Kalender erwerben, deren Verkaufserlös dem örtlichen Hospiz zukommt. Mit der Übergabe einiger Opel-spezifischer Präsente zum Abschied haben wir uns bedanken können. Da schon die nächste Besuchergruppe angekündigt war, haben wir uns zum gemeinsamen Mittagessen begeben und danach den Heimweg von dieser beeindruckenden Besichtigung angetreten.
Auch auf diesem Weg nochmals vielen Dank an Josef und Martin Degener. Wir wünschen ihnen weiterhin viel Erfolg und dass sie ihrer Leidenschaft noch viele Jahre nachgehen können!
Lothar Rindt *3316