Wunderbar….
Wir hatten so ein großes Glück, dass das 27. Alt-Opeltreffen der Typengruppe 1,2 Ltr., P4 und 1,8 Ltr. vom 24.06.-27.06.2021 in Blankenburg im Harz stattfinden konnte. Corona hatte einiges durcheinandergeworfen, doch die Ausrichter Klaus-Dieter und Christiane Mehmecke hatten mit Geduld und Ausdauer ein hervorragendes Treffen auf die Beine gestellt. Bei der kurzfristigen Absage des geplanten Hotels kam natürlich keine Freude auf, doch mit einer Terminverschiebung konnte einer neuen Unterkunft gefunden werden. Dadurch waren nun alle Berufstätigen im Zugzwang, ihre freien Tage zu verschieben, was größtenteils auch geklappt hatte.
Um am Anreisetag frühzeitig im Harz einzutreffen wurde unser P4 Lieferwagen am Abend vorher verladen. Als Startzeit hatten wir uns 3 Uhr vorgenommen und da die Fahrt ohne Zwischenfälle verlief, waren wir zum Frühstück am Ziel. Das Berghotel Vogelherd lag idyllisch auf einer Bergkuppe und an einer großen Außenterrasse grenzte eine noch umfangreichere Rasenfläche, auf der alle Oldtimer mühelos drapiert werden konnten. Sogar vom Speisesaal, dem Wintergartenrestaurant, hatte man durch die Panoramascheiben eine tadellose Aussicht auf die Fahrzeuge. Was gibt es Schöneres für unsere Männer, ihre Schätze, und damit sind diesmal nicht die Ehefrauen gemeint, immer im Blick zu haben….
Wir wurden durch die schon anwesenden Frühstücker sehr herzlich begrüßt. Welch ein Fest, unsere Clubkollegen nach 2 Jahren wiederzusehen! Und alle warteten mit Vorfreude gespannt auf die restlichen Teilnehmer, die noch im Laufe des Tages eintreffen sollten.
Insgesamt kamen 24 Fahrzeuge zusammen, darunter auch ein Super 6, ein Olympia und ein Kadett. Ebenso gab es auf den Ausfahrten einen „Lumpensammler“ namens Jens, der bei Bedarf ein liegengebliebenes Fahrzeug mit seinem Gespann aufsammeln konnte. Erstaunlicherweise wurde dieser Dienst nicht beansprucht und Jens hatte genügend Zeit, sich ferner als Fotograf und Filmemacher zu betätigen.
Freitag. Endlich geht es los. Erstes Ziel war die Harzer Biker-Schmiede in Zilly, ein Museum, nicht nur für 2-Rad Technik. Zuerst ist beim Einparken uneingeschränkte Vorsicht geboten, da Gänse, Hühner, Tauben und Kaninchen sich auf dem Gelände frei bewegen. Alles, was ein altertümliches oder antiquarisches Flair ausstrahlt, findet auf dem Gelände ein Plätzchen. Unfassbar, was die Eigentümer alles zusammengetragen haben…. Mit ihrem selbstgebauten Panzerbike hatte es die Biker Schmiede 2007 ins Guinness Buch der Rekorde geschafft. Nach der Führung hatten wir uns einen deftigen Eintopf verdient und wir waren gestärkt für die Weiterfahrt.
Neues Ziel war die Harzer Glasmanufaktur in Derenburg. Gründung war nach dem Krieg durch heimatvertriebene Sudetendeutsche in einem alten Umspanngebäude von 1900. Nach der Wende konnte dieses traditionsreiche und einmalige Kunsthandwerk erhalten bleiben und sie ist eine der letzten aktiven Glashütten Deutschlands. Bei der Führung konnten wir einen Glasbläser bei seinem glühenden Talent bewundern. Neben Sonderanfertigungen wie Glasbausteine oder Lampenschirme für denkmalgeschützte Bauten lud der Shop zu einem Einkaufsbummel ein.
Glastiere in allen erdenklichen Formen und Farben, Schmuck, Vasen, Gläser, Outdoor-Objekte aber das prächtigste war das ganzjährige Weihnachtsland. Mitten im Juni wandelte man durch helle Winterdekorationen im nordischen Flair und an klassischen rot-gold oder silbern herausgeputzten Weihnachtsbäumen vorbei durch eine vollkommen andere Welt…..
Dann war es längst wieder Zeit für die Rückfahrt zum Hotel. Das Tagespensum von ca. 70 km hatten alle gut überstanden. Volltanken für den morgigen Tag war schnell erledigt und wir hatten noch einen Coronaschnelltest auf dem Programm. Es folgte ein gemütlicher Abend mit Blick auf die aufgereihten Fahrzeuge und interessanten Benzingesprächen.
Samstag: Was macht denn vor dem Frühstück ein VW-Bus mit der Aufschrift „mdr Sachsen-Anhalt“ nebst Kameramann, Kabelträger und Equipment am Hotel? Sie interessieren sich doch nicht etwa für die alten Autos??? Oooh doch! Zum Interview wurden unter anderem der Ausrichter Klaus-Dieter (der Informant des Senders) und unser mit Mitte 80 ältester Teilnehmer Ludwig Sommer geladen. Nach der Theorie begleitete uns das Team noch eine Weile, um das richtige Mitfahrgefühl zu bekommen. Der kurze Beitrag wurde am Abend bei „MDR Sachsen-Anhalt aktuell“ sogar ausgestrahlt. Beachtlich, wie viel Arbeit in ein paar Minuten Fernsehen stecken…
Die Tour führte uns in die Berge des Harzes. Vorbei an dem Tropfsteinhöhlenort Rübeland und der Rappbodetalspere nach Hasselfelde zur Harzköhlerei Stemberghaus. Da hatten unsere kleinen Oldies bei 8 % Steigung richtig was zu tun. Hoch lebe das 4-Gang Getriebe… wer es denn hat. Die Köhlerliesel war leider nicht persönlich vor Ort, doch ein kompetenter Vertreter erklärte uns hier die traditionsreiche Verkohlung des Holzes und gab uns Einblicke in das bescheidene und einsame Leben eines Köhlers. In der gemütlichen hölzernen Köhlerhütte mit offenem Kamin erwartete uns eine deftige Mahlzeit: Erbsen Gulaschsuppe, je nach Geschmack.
Auf dem Rückweg über Elbingerode waren die vorhin so mühsam erklommenen 8 % Steigung mit einem Gefälle von 10 % noch zu toppen. Hoffentlich halten die Bremsen… unsere rochen zwischenzeitlich auch etwas angekokelt, dennoch hat es bei allen gut geklappt.
Das „Große Schloss“ in Blankenburg war unsere letzte Station und nach der Durchfahrt zweier schmaler Torbögen standen wir im Innenhof des barocken Gemäuers. Seid 2002 wird an dem größten erhaltenen Welfenschloss eifrig restauriert und dafür wurden der Verein, der sich für die Rettung des Objektes eingesetzt hatte, 2014 mit dem Denkmalschutzpreis ausgezeichnet. Ein riesiger, in Terrassen angelegter Garten über den 300 m hohen Kalkberg gehört mit zum Anwesen und dieser ist zu jeder Jahreszeit sehenswert.
Die Oldtimer fanden im Schlosshof großen Anklang, sogar die örtliche Presse war anwesend. Diesmal wurde unser Typreferent Hans Silbernagel und die Benzingeröder Eckhard und Ilona Wermuth befragt, was man in der folgenden Woche in der „Harzer Volksstimme“ nachlesen konnte. Wer wollte, konnte an einer Besichtigung der schon fertiggestellten Räumlichkeiten teilnehmen und eine Erfrischung in Form von Eis wurde ebenfalls gerne genommen, da der Wettergott es an dem Tag sehr gut mit uns meinte.
Leider nährte sich das schöne Treffen nunmehr dem Ende zu. Nachdem einige Teilnehmer ihre Fahrzeuge geschwind verladen hatten, stand unserem letzten Abend nichts mehr im Wege. Uschi Silbernagel dankte Klaus-Dieter und Christiane mit Sohn Jens für dieses gelungene Treffen. Wir hatten es, trotz Coronabedingungen, alle sehr genossen. Nun hoffen wir, dass wir uns im Juni 2022 in Gremersdorf, Ostholstein, bei Horst und Ruth Augustin wiedersehen werden. Letztes Jahr war ja leider das geplante Treffen aufgrund der Pandemie dort abgesagt worden und nun starten sie den 2. Anlauf mit einer, den Gegebenheiten angepassten, neuen Organisation.
Unser Heimweg verlief ohne Zwischenfälle und unsere Hauptaufgabe besteht gegenwärtig darin, die Daumen zu drücken, dass wir uns alle gesund wiedersehen.
Unser Heimweg verlief ohne Zwischenfälle und unsere Hauptaufgabe besteht gegenwärtig darin, die Daumen zu drücken, dass wir uns alle gesund wiedersehen.
In diesem Sinne, passt gut auf Euch auf,
Ulrike und Andreas Robert *3031