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Höchst praktisch, effizient und mit viel flexiblem Platz für die ganze Familie – ein ganz besonderes Modell feiert in diesem Jahr Jubiläum: vor genau 25 Jahren ging der Opel Zafira A an den Start.
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Im Frühjahr 1999 begann im Werk Bochum die Produktion eines Modells, das Geschichte schreiben sollte: Die ersten Exemplare des neuen Opel Zafira fuhren vom Band. Der 4,32 Meter lange, 1,74 Meter breite und 1,68 Meter hohe Kompaktvan war konsequent auf Leichtbau
getrimmt. Die erste Generation brachte bei ihrem Start gerade einmal 1.390 Kilogramm auf
die Waage. Mit einem cW-Wert von 0,33 bot der Zafira einen aerodynamischen Spitzenwert in seiner Klasse. Mit seinem klaren Design und langen Radstand verband er Eleganz mit Funktionalität (O-Ton Opel). Für Fahrstabilität und beste Sicherheit sorgten unter anderem der niedrige Schwerpunkt des Fahrzeugs und das hochmoderne DSA (Dynamic Safety) -Fahrwerk.
Im Gegensatz zu anderen Kompaktvans bot Opel den Zafira von Anfang an auch mit Erdgas an, später folgte der sportliche Zafira OPC mit zunächst 192 PS (später 200 PS).
Seine Konkurrenten waren Autos wie der Citroën Xsara Picasso oder der Renault Scenic. Der VW Touran folgte als deutscher Rivale erst ab 2003.
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Flex 7- System
Schlagzeilen machte der neue Zafira vor 25 Jahren aber vor allem aus einem anderen Grund: Er war der erste Kompaktvan, der flexiblen Platz für bis zu sieben Personen bot, ohne dass dabei schweres Gestühl mühsam aus- oder eingebaut werden musste. Möglich machte dies das intelligente, patentierte Flex7-Sitzsystem. Mit dieser einzigartigen Formel setzte Opel den neuen Standard für vollintegrierte Onboard-Flexibilität im Innenraum. Innerhalb von nur rund 15 Sekunden ließ sich der Kompaktvan vom Sieben- in einen Zweisitzer mit bis zu 1.700 Litern Ladevolumen verwandeln. Nach dem Entriegeln und Einfahren der Kopfstützen ließ sich die Sitze der dritten Reihe kinderleicht zusammenfalten und so in entsprechend ausgeformten Mulden im Fahrzeugboden verstauen, dass eine völlig ebene Ladefläche entstand. Der lästige Ausbau aus dem Fahrzeug und die Lagerung der temporär nicht benötigten Sitze in der Garage gehörte damit der Vergangenheit an. Gleiches galt für die zweite Reihe: Auch sie ließ sich komplett zusammenfalten, nach vorne schieben und platzsparend hinter den Vordersitzen fixieren. Und last, but not least konnte die Rückenlehne des Beifahrersitzes in eine waagerechte Position geklappt werden. Auf diese Weise lassen sich bis zu drei Meter lange Gegenstände in den Zafira laden und gleichzeitig vier Passagiere unterbringen. Die Fachpresse merkte an, dass die Sitze insgesamt eher straff gepolstert seien, in der zweiten Reihe aber nur die Lehne und nicht auch die Sitzfläche geteilt sei und in der dritten Reihe der Abstand der Sitzfläche zum Boden etwas zu knapp sei. Ab der Modellpflege 2003 war die Sitzbank im Verhältnis 40:20:40 geteilt.
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Auch wenn der Zafira A, was Motoren, den Antriebsstrang un das Fahrwerk angeht, auf dem Astra G basiert, erforderte die Umsetzung des Sitzsystems ein komplett neu entwickeltes Bodenblech.
Um den oft genannten Umstand der Entwicklung des Flex 7-Systems durch Porsche richtig einzuordnen. Richtig ist, dass die Porsche Engineering Group an der Konstruktion des Sitzsystems maßgeblich beteiligt war. Allerdings wurde das Konzept der versenkbaren Sitze in der Opel Vorausentwicklung und bei der Abteilung Sitzkonstruktion erdacht und auch erfolgreich zum Patent angemeldet. Erst dann wurde der Auftrag an Porsche zur Fertigentwiklumg des konstruktiven Systems gegeben. In der letzten Phase der Entwicklung des Flex 7-Systems waren dann die Abteilung Sitzentwicklung bei Opel und die Ingenieure des Zulieferes Johnson Control zusammen mit den Entwicklern von Porsche eingebunden um z.B die Stärke der Sitzauflagen, die Länge der Sitzschienen und die Anpassung der Rückhaltesysteme zu optimieren und Fehler- bzw. Geräuschquellen zu eliminieren. Porsche hatte also eine bedeutenden Anteil an der Entwicklung, das Konzept und das Patent gehen aber auf Opel zurück.
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Kleiner Fakt am Rande: Nachdem Volkswagen 2003 mit dem Touran an der Start ging, und in den Fachmedien nun dessen Sitzsystem – die hinteren Sitze ließen sich verstellen, klappen oder, eben wie früher, ausbauen – gelobt wurde, wollte Opel ursprünglich noch eins draufsetzen und das Flex-7 System für den Zafira B ab 2006 überarbeiten und verbessern. Aus Kostengründen wurde dann aber das System aus der A-Baureihe übernommen.
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Motoren und Technik
Die angebotenen Motoren waren die, die auch bereits im Astra G angeboten wurden. Die Benziner reichten von 100 PS bei den Benzinern bis zu 200 PS beim OPC (im MJ 2002 zunächst 192 PS, ab MJ 2003 mit 200 PS). Die Erdgasversion hatte 97 PS, der Diesel 101 PS (MJ 2000 zunächst 82 PS) und ab MJ 2002 gab es zusätzlich den größeren Diesel Y22DTR mit 125 PS, dieser übertraf mit 280 Nm/ den OPC Benziner um 30 Nm/. Dieses Motorenangebot reichte für Höchstgeschwindigkeiten zwischen 170 und 220 km/h (OPC).
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Eine gute Wahl bezüglich der Fahrleistungen und Elastizität war der bei hohen Drehzahlen etwas knurrig wirkende 1,8-Liter-Motor. Die beiden Dieselmotoren überzeugten durch guten Durchzug und geringen Verbrauch, lagen in der Leistung aber dicht beieinander. Beide fallen durch einen erhöhten Ölverbrauch auf.
Geschaltet wurde wahlweise mit dem auch im Astra verbauten 5-Gang-Schaltgetriebe oder mit einem 4-Gang-Automatikgetriebe (für 1,8 und 2,2 ECOTEC sowie für 2,0 DTI erhältlich), welches allerdings bei den Verbrauchs- und Dynamikwerten im Nachteil war.
Fehrwerksseitig bilden an der Voderachse, wie beim Astra, die Schraufenfedern zusammen mit den Stoßdämpfer eine Einheit die an der Karosserie und dem Radlagergehäuse befestigt sind, die Konstruktion wird durch Dreieckslenker geführt. Gelenkwellen und mit dem Achsantrieb (und den Rädern) verbundene Gleichlaufgelenke sorgen für die Kraftübertragung. Hinten sorgt eine platzsparende Verbundlenkerachse mit getrennten Federn und Stoßdämpfern für Ruhe und Sicherheit.
Ausstattung
Nicht gerade üppig war die Serienausstattung des Zafira A. Immerhin gab es das sehr praktische Flex-7-Sitzsystem mit den versenkbaren Sitzen serienmäßig. Um die Jahrtausendwende änderte Opel die Bezeichnung der Ausstattungslinien. So gab es den Kompaktvan zunächst in den Ausstattungslinien „Zafira“ (Basis), „Selection Free“, „Comfort“, „Elegance“ und „Selection Executive“.
Die späteren Modelle ab Frühjahr 2003 boten mehr Auto fürs Geld, denn Laufe der Jahre wurde die Basis immer umfangreicher. Die Ausstattungslinien wurden in „Zafira“, „Njoy“, „Njoy mit Style-Paket“, „Edition“ und „OPC“ geändert. Jetzt waren ESP und Isofix-Kindersitzbefestigungen auf der Rückbank bei den meisten Modellen nun serienmäßig. Außerdem waren die späteren Baujahre technisch ausgereifter als die ganz frühen Modelle. Tester bestätigten dem Innenraum des Zafira A eine „ordentliche Qualität“, bemängelten aber die Kratzempfindlichkeit der verbauten Hartplastikteile an den Türen und im Bereich des Zündschlosses.
Für Kunden die ihren Zafira aufwerten wollten, hielt das über Opel erhältliche Zubehörprogramm von Irmscher sowohl technische als auch optische Möglichkeiten zur Individualisierung bereit. Zum Beispiel einen Leistungskit für den 2,2 Liter Diesel mit 18 kW Mehrleistung und somit einem gesteigerten Drehmoment von 340 Nm/, Edelstahl- Nachschalldämpfer, Seitenschweller und Kühlereinsätze im irmschertypischen Gittermuster sowie eine große Auswahl von Alufelgen für die Optik außen und divrses Interieurdekor für den Innenraum.
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Werksseitig gab es ebenfalls viele Möglichkeiten zur Individulaisierung. Sechs verschiedene „Audiogeräte“, also Radios waren im Angebot, das Highlight war das NCDR 1100, eine Radiokobination mit einem unter dem Beifahresitz platzierten 4-Fach CD Wechsler und einem integrierten Navi inklusive Check Control. Zudem gab es ein DVD-System in der mittleren Dachkonsole zum bespaßen der Fondpassagiere. Klimaautomatik, Tempomat, Sitzheizung, ein transparentes Schiebedach, Xenonscheinwerfer ließen viel Spielraum. Sondermodelle wie der Zafira „Daytona“, mit Kaschmirbeigen Sitz- und Rückenflächen, 17“ Leichtmetallrädern und einer Reling in Aluminium ergänzten das Angebot.
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Schwachstellen
Natürlich gibt es auch beim Zafira Schwachstellen: Mit zunehmender Laufleistung wird bei den 1,6- und 1,8-Liter-Benzinern der Auspuff lauter, obwohl bei einer Sichtprüfung der gesamten Anlage kein Fehler zu finden ist. Grund ist der Auspuffkrümmer, genauer gesagt die Abgasrückführung. Abhilfe schafft der Austausch des Krümmers. Auch der schnelle Verschleiß der Stoßdämpfer, abhängig von der Nutzung fällt auf. Beim schnellen Überfahren von Bodenwellen schlagen die Dämpfer durch und verlieren im Alter häufig Öl.
Apropos Öl, wie oben schon erwähnt, fallen die beiden Dieselmotoren zuweilen durch einen erhöhten Ölverbrauch auf. „Teilweise tritt es an den Kolbenringen in den Verbrennungsraum, auch an den Ventilführungen geht der teure Schmiersaft verloren. Dafür muss man Opel die Schuld zuweisen, aber auch der Fahrer kann hier viel falsch machen. Der Selbstzünder ist nämlich sehr anfällig gegen Überfüllung, zu viel Öl richtet hier Schaden an. Regelmäßige Öl-Kontrolle ist also besonders wichtig“ (Auto Bild).
Wie beim Astra G gibt es auch Probleme mit den Steuergeräten und dem ABS. Natürlich sind frühe Zafira inzwischen eben 25 Jahre alt und zwar nicht immun gegen Rost, aber wie fast alle Opel der Jahrtausendwende eher unauffällig.
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Marktlage
Auf den einschlägigen Verkaufsplattformen sind Zafira A in relativ großer Zahl zu finden, allein bei mobile de sind zur Zeit über 500 Fahrzeuge gelistet. Das geht preislich bei 500 € los und reicht bis über 10.000€, letzteres gilt aber eher für den OPC. Classic Data stuft den Wert eines 192 PS OPC mit 3.600/6.300/ 9.600 € ein. Das spiegeln, bis auf einige Ausreißer, auch die Angebote wider. Einfache 1,6 oder 1,8 Liter liegen in mittlerem Zustand bei ca. 3.500 – 6.000 €. Autos mit einer Laufleistung von unter 100 TKm sind klar in der Minderzahl, die meisten der angebotenen Fahrzeuge haben 150 -200 TKm auf der Uhr.
Nicht nur der OPC sondern auch bestimmte Sondermodelle und seltene Ausstattungs oder Farbkombinationen haben mittelfristig sicher das Zeug zum Sammlerauto, allerdings ist der Zafira A noch nicht wirklich in der Alt Opel Szene angekommen und wird entweder als günstiger Gebrauchtwagen oder als Winterfahrzeug genutzt.
Text: Matthias Göbel *4352
Bilder: Archiv Alt Opel IG, Opel Automobile GmbH, Volkswagen AG, Citroenorigins, Renault Group, Porsche AG
Danke an: Andrew Leuchtmann *4448 für die Informationen zur Sitzentwicklung und an Opel Classic.