1. Treffen von Opel-Motorrädern

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  1. Int. Jahrestreffen der Alt Opel Interessengemeinschaft
1. Treffen von Opel-Motorrädern

Alljährlich an Himmelfahrt und dem anschließenden Wochenende organisiert die Alt Opel Interessengemeinschaft e.V. ihr internationales Mitglieder-Treffen. Die Organisatoren wechseln dabei ebenso wie die Veranstaltungsorte.
In diesem Jahr hat fand das Treffen in Eggenfelden/Bayern statt und zog bei hochsommerlichen Temperaturen eine große Schar von Oldtimer-Liebhabern an. Rund 800 Teilnehmer waren mit ca. 500 Opel-Klassikern angereist und dazu noch unzählige Besucher.

Selbst Rallye-Legende Walter Röhrl und Erich Bitter, einst Gründer einer der exklusivsten Automarken Deutschland gaben sich die Ehre. Organisatoren waren in diesem Jahr Vater und Sohn Camus, die weder Kosten noch Mühen gescheut hatten, um ein Opel-Markentreffen auszurichten, an das sich Teilnehmer wie Besucher gerne erinnern werden. Und weil der Junior Philippe Camus neben seiner Liebe zu alten Opelautos auch noch leidenschaftlicher Opel Motorradfahrer ist, dachte darüber nach, gleichzeitig ein Opel Motorradtreffen mit stattfinden zu lassen.
Erstmals luden die Veranstalter somit auch die Besitzer von Opel Motorrädern ein. Wobei lange unklar war, ob überhaupt noch so viele fahrbereite Maschinen existierten, dass man von einem Treffen würde sprechen können. Immerhin wurde das bekannteste aller Opel-Motorräder, die Motoclub nur über einen Zeitraum von knapp zwei Jahre produziert. Und zwar nicht in Rüsselsheim, dem Hauptsitzes der Adam Opel AG, wie man annehmen könnte, sondern bei den Elite Diamant Werken in Brand Erbisdorf/Sachsen.
Dort hatte Opel 1927/28 die Aktienmehrheit erworben und von Ende 1928 bis Anfang 1930 die silbern kadmierten Modelle mit den roten Reifen gefertigt. Knapp 6.000 Einheiten wurde davon produziert, bevor General Motors, ab 1929 neuer Eigner der Opel-Werke, die Motorradproduktion einstellte. Der Weltwirtschaftskrise fiel in jenen Jahren eine beträchtliche Zahl deutscher Motorradhersteller zum Opfer. Da hubraumstarke Maschinen Ende der 20er Jahre nur schwer an den Mann zu bringen waren, konzentrierte sich Opel fortan wieder vollends auf die Fertigung von Automobilen und Fahrrädern und gab die Motorradproduktion ein für alle Mal auf.
Und so staunte man nicht schlecht, als nach und nach doch ein knappes Dutzend Opel Motorräder auf dem Festplatz eintrafen. Nicht nur Motoclubs sondern auch deren Vorgänger-Modelle waren vertreten. So zum Beispiel ein Motorfahrrad aus den frühen 20er Jahren, das in Rüsselsheim über einen Zeitraum von rund 5 Jahren produziert wurde. So lange wie kein anderes Opel-Motorradmodell.
Zwischen diesen beiden Modellen ließ Opel bei den Diamant-Werken in Sigmar Schönau/Sachsen für ein knappes Jahr eine 500er Maschine produzieren, die den Diamantmodellen sehr ähnlich waren und heute in Sammlerkreisen als Rohrrahmen-Opel bezeichnet werden. Auch eine Maschine dieses Typs hatte den Weg nach Eggenfelden gefunden.

An zwei aufeinander folgenden Tagen starteten die Motorradfahrer zu Ausfahrten durch die schöne, bayrische Umgebung. Am Freitag führte uns Organisator Philippe mit seinem Opel Blitz zur Prühmühle. Diese liegt im Osten Eggenfeldens an der Rott. Dabei handelt es sich um einen denkmalgeschützten Vierseitenhof mit Wohnhaus, landwirtschaftlichen und gewerblichen Gebäuden. Der Hof wurde um 1900 gebaut. Heute existieren noch die Mühle und das Sägewerk. Die Mühle ist zwar außer Betrieb, aber voll funktionstüchtig. Der Sohn der Besitzerin hat uns ausführlich den Ablauf des Mahlverfahrens erklärt und uns das Sägen eines Baumstammes auf traditionelle Art gezeigt. Nach dieser Besichtigung haben wir uns zum Mittagessen in einer kleinen Taverne eingefunden. Danach ging es über Landstraßen zurück nach Eggenfelden. Dort angekommen haben wir die 11 Motorräder in Reih und Glied auf Platz aufgestellt wo das Publikum die Maschinen bewundern konnten.
Am Sonnabend sind wir zur längsten Burg Europas, nach Burgfelden aufgebrochen. Es hatten sich spontan 4 Opels aus Sachsen und eine Motoclub aus Thüringen für die Fahrt entschlossen. Bei der insgesamt 104 km langen Strecke war der Burgberg bei Markt sowohl hoch wie runter mit 15% Steigung und reichlich Spitzkehren eine besondere Herausforderung. Das ging nur im ersten Gang.
In Burgfelden wurden die Fahrer durch einen Blick von der Burg über den Inn zur einen Seite nach Deutschland, zur anderen Seite nach Österreich belohnt. Die Fahrt verlief ohne Probleme, von blauen Krümmern mal abgesehen, denn auf der Zielgeraden vor Eggenfelden war noch mal flotte Fahrt angesagt. Unter den Teilnehmern fand ein lebhafter Austausch von Informationen statt und es wurde das eine oder andere Teile zum Tausch angeboten.

Aufgrund der positiven Resonanz war im Gespräch, das nächste Treffen in Brand Erbisdorf, der Geburtsstätte aller Motoclubs abzuhalten. Sogar über eine Tour mit den Motoclubs nach Bacelona wurde nachgedacht. Der Route von Irmgard von Opel, Enkelin des Firmengründers Adam folgend, die 1929 mit weiteren Motoclubfahrern von Rüsselsheim nach Barcelona zur Weltausstellung gefahren war.

Von J. Nöll 3500 u. J.-M. Bach2544

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