Rudi Wandelaer, der auch den Regionalstammtisch in Kerpen zwischen Köln und Aachen organisiert, sprach mich im Herbst vergangenen Jahres darauf an, den Kontakt zwischen der ALT-OPEL Interessengemeinschaft und dem niederländischen, fast 900 Mitglieder-starken HOCN (Historische OPEL Club Nederland, in dem traditionell auch Mitglieder unseres Clubs beheimatet sind) nach Corona und Vorstandswechsel zu beleben und auf eine persönliche Basis zu stellen. Da der HOCN regelmäßig auf der Oldtimer-Messe Interclassics vertreten ist, verabredeten wir uns dort. Wir machten uns am zweiten Januar-Wochenende auf den Weg in die Hauptstadt der niederländischen Provinz Limburg eine gute halbe Autostunde (Tempo 100!) hinter Mönchengladbach, somit also fast ein Heimspiel für uns und trafen nicht nur auf einheimische Messegäste, sondern gefühlt auf fast genauso viele Deutsche. Der Grund hierfür wurde beim Eintritt in die 3 großen Messehallen schnell klar: Die Parallelen insbesondere zur Techno Classica als weltgrößter Oldtimer-Messe sind unübersehbar. Eine separates Clubareal, eine eindrucksvolle historische Rennwagenshow insbesondere niederländischer Fahrer (bekannterweise kommt der amtierende Formel-1-Weltmeister aus dem westlichen Nachbarland) sowie zahlreiche Anbieter von Automobilia, Ersatzteilen, Werkzeugen, Pflegemitteln und natürlich Fahrzeugen boten den Messebesuchern alles für einen interessanten Aufenthalt.
In der Halle der Oldtimerclubs boten der HOCN gemeinsam mit OPEL Manta und OPEL Kadett Clubs den Anlaufpunkt für die ALT-OPEL-Fans. Die Messecrew bestand aus dem gesamten HOCN-Vorstand und einigen Helfern, der Stand bot reichhaltiges Informationsmaterial, Clubshop-Produkte, Kaffee für die Gäste und war gut besucht. Sehr freundschaftlich begrüßten uns der Vorsitzende Zier van Schijndel, Corin Sweegers-Hendrix als Kassenwart, Hemmie Averdonk, dessen OPEL Monza bereits einmal in unserem Clubmagazin war als Clubsekretär und Treffen-Koordinator Jan Jacobs. Wie bei uns stand die Messemannschaft laufend für Gespräche zur Verfügung und konnte neue Mitglieder werben. Das Einsteigerpaket wird dort gleich am Stand übergeben und abgerechnet. Interessant für mich waren solche Details allemal, der Austausch hat sich jedenfalls gelohnt und wird demnächst fortgesetzt. Die Termine unseres Clubs werden künftig direkt an den HOCN gemeldet. Schließlich gab es schon immer Überschneidungen zwischen unseren Clubs – nicht nur beim Olympia/Kapitän-Treffen.
So wie unser Club und unsere Mitglieder Bestandteil des Deuvet sind, so unterstützt der HOCN den niederländischen Oldtimer-Dachverband „FEHAC“ (Federatie Historische Automobiel- en Motorfietsclubs) und trägt hiermit zur Durchsetzung politischer Ziele im Zusammenhang mit unserem Hobby bei. Erstaunlich war die auf dem FEHAC-Messestand präsentierte Zahl der Mitglieder: 60.000 Menschen tragen dazu bei, dass die Belange rund um alte Motorfahrzeuge in den Niederlanden Gehör finden. So repräsentiert im Vergleich zu deutschen Verhältnissen nicht nur der HOCN die OPEL-Szene in den Niederlanden deutlich stärker als wir in Deutschland, auch die FEHAC kann von stärkerer Solidarität profitieren.
Mit diesen Eindrücken und Informationen setzte ich meinen Rundgang durch die Messehallen fort. Bekannt kam mir der Mix der ausgestellten Fahrzeuge als langjähriger Messeaussteller der Techno-Classica in Essen vor: Überwiegend sogenannte Edelmarken aus Italien und Süddeutschland sowie viele Youngtimer sollten zum Verkauf kommen. Die Anzahl der Fahrzeuge hiervon, die am letzten Messetag das „Verkauft“-Schild hinter der Windschutzscheibe trugen, war der Beweis, dass dieses Konzept nicht nur in Essen, Stuttgart oder Friedrichshafen aufgeht. Sei´s drum: Nächstes Jahr komme ich wieder nach Maastricht und besuche meine „neuen“ ALT-OPEL-Bekannten, die unseren Club ja eigentlich schon seit 50 Jahren bereichern. Tot ziens!
Text: Heiner Schnorrenberg *933
Bilder: Ben de Wilde *1949 und Heiner Schnorrenberg