Sehr verehrte Damen,
Sehr geehrte Herren,
Sehr geehrte Familie Franssen
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Kufen
Sehr geehrter FIVA-Präsident Tiddo Bresters,
Es freut mich besonders, Ihnen die Grüße des Bundesministers für Digitales und Verkehr Dr. Volker Wissing ausrichten zu dürfen. Er wäre gerne hier nach Essen gekommen, leider lassen ihm verständlicherweise die derzeitigen politischen Bedingungen keine Gelegenheit dazu. Er betonte, dass er gerne zur Techno Classica 2023 kommen wird.
Dass wir erst nach fast drei Jahren Pause wieder gemeinsam die Klassik Weltmesse Techno Classica erleben können, haben wir uns alle noch zum Jahreswechsel 2020 nicht vorstellen wollen. Jedoch angesichts der derzeitigen Zustände in Europa waren wohl zwei Jahre Corona-Pandemie das geringere Übel.
Trotzdem möchten wir gerne diese Techno Classica genießen können, ohne das Leid und den Terror durch einen verzweifelten Despoten zu verdrängen. Ich hoffe, dass uns allen diese Gratwanderung gelingt. Fast unbemerkt durch die politischen Ereignisse begehen wir in diesem Jahr das 25jährige Jubiläum des H-Kennzeichens. Ohne die Einführung dieses Oldtimerkennzeichens mit einem angepassten Kraftfahrzeugsteuersatz wäre vielen Liebhabern die Nutzung, Pflege und Restaurierung dieser Fahrzeuge
finanziell nicht mehr möglich gewesen. Auch davon profitiert die Wirtschaft, die mit dem Hobby der Oldtimer-Enthusiasten viel Geld verdient.
Die Oldtimerszene ist ein großer Faktor in der Wirtschaft. Nur durch die politischen Rahmenbedingungen wird gewährleistet, dass das in Zukunft so bleibt. Einschränkungen in der Nutzung und im finanziellen Bereich könnten dafür sorgen, dass dieser Markt stagniert oder einbricht. Bei der großen Vielfalt phantastischer Fahrzeuge – wie hier auf der Techno Classica eindrucksvoll zu sehen ist – wird der Wirtschaftsfaktor entscheidend durch die volkstümlichen und für den Normalverdiener erschwinglichen Fahrzeuge bestimmt.
Viele Wirtschaftsfaktoren belasten aktuell diese Leidenschaft und lassen eine unsichere Zukunft befürchten. Ohne den Optimismus zu verlieren, sollten wir trotzdem nicht die Zukunft vergessen und unsere langfristig ausgerichteten Ziele verfolgen.
Die Interessen der Wirtschaft im Oldtimerbereich sind identisch mit denen der Oldtimerbesitzer: Wir möchten alle mit unseren historischen Automobilen und Motorrädern uneingeschränkt fahren können. Nur dann funktioniert auch der umfangreiche Teil der Wirtschaft, der mit unserem Hobby Geld verdient. Aus diesem Grunde stellt sich der DEUVET neu auf und wird in Zukunft auch die Interessen der Unternehmen, die sich damit beschäftigen, ebenfalls in der Politik vertreten. Die Bundestagswahl 2021 hatte zunächst für unsere automobile Kultur das Schlimmste befürchten lassen. Die Besetzung des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr stimmte dann doch etwas optimistischer. Das sollte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir die Interessen der Oldtimer- und Youngtimer-Besitzer nachhaltig vertreten müssen.
Der DEUVET setzt sich, wie in über 45 Jahren Tätigkeit bewiesen, weiterhin intensiv dafür ein.
Als Argumentationshilfe für unsere Clubs und Fördermitglieder haben wir 11 Thesenpapiere zur historischen Mobilität erarbeitet, damit die Bedeutung der Oldtimer für Kultur, Gesellschaft und Wirtschaft eindrücklich erklärt werden kann.
Diese Thesenpapiere sind in einer ansprechenden Broschüre zusammengefasst, deren Herstellung durch unsere Fördermitglieder unterstützt wird. Alle Bundestagabgeordneten des Verkehrsausschuß, der Bundesminister für Digitales und Verkehr Dr. Volker Wissing und der Parlamentarische Staatssekretär Oliver Luksic haben diese Broschüre bereits erhalten. In den nächsten Monaten werden alle Landesverkehrsministerien damit ausgestattet. Am Stand des DEUVET in der Galeria können Sie sich die Musterausgabe ansehen. Außerdem zeigen wir mit einem Renault 16 ein Fahrzeug, das 1997 erstmals ein H-Kennzeichen erhalten konnte, um auf das 25jährige Jubiläum des H-Kennzeichens hinzuweisen.
Mittlerweile haben über 660.000 Kraftfahrzeuge ein H-Kennzeichen. Immer wieder wird leider in der Öffentlichkeit vor einer Oldtimerschwemme gewarnt. Ich möchte dazu kurz etwas erläutern ohne zu sehr ins Detail zu gehen. Von den Fahrzeugen, die das H-Kennzeichenalter von 30 Jahren erreichen, erfüllt nur ein kleiner Teil die Bedingungen dieser Zulassungsart. Bei vielen Modellen lohnt sich das H-Kennzeichen finanziell überhaupt nicht, da die Kraftfahrzeugsteuer auf Grund der Schadstoffklasse des Fahrzeuges bei regulärer Zulassung niedriger ist als die Steuer von 191 € beim H-Kennzeichen. Das widerlegt damit auch die immer wiederholte falsche Aussage, Oldtimerbesitzer würden steuerlich subventioniert. In Anbetracht der geringen durchschnittlichen Fahrleistung von 1500 km jährlich und einem Anteil an der Gesamtfahrleistung des Kraftfahrzeugbestandes von 0,14 % sind beide erwähnten Behauptungen und
auch der Emissionsanteil der Oldtimer geradezu lächerlich.
Wir – der DEUVET-Vorstand und seine angeschlossenen Clubs – bedanken uns bei der SIHA und unseren Fördermitgliedern für die Unterstützung unserer Interessen. Ohne Sie wären unsere gemeinsamen Ziele nicht erreichbar.
Ich wünsche Ihnen jetzt einen spannenden Besuch der Techno Classica – die in
Ihrer Vielfalt nicht zu übertreffen ist.
Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Peter Schneider
Präsident DEUVET
24. März 2022 in Essen