Olympia-Rallye, einst und jetzt

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1972 ist nicht nur das Startjahr für die Alt-Opel IG, es ist zugleich das Jahr der Olympischen Spiele  in München. Im Vorfeld dieser Olympiade gab es in Deutschland zahlreiche Veranstaltungen, die auf das sportliche Großereignis einstimmen sollten. Dabei war auch ein  spektakuläres Motorsport-Event: Die bis heute legendäre „Olympia-Rallye“. Sie begann auf dem Olympia-Gelände in Kiel an der Ostsee und führte über eine Strecke von 3300 km an fünf Tagen bis nach München. Hans Schwägerl als „Rallye-Papst“ organisierte damals dieses einmalige Motorsport-Ereignis unter Teilnahme von Europas Rallyeelite mit 360 Teams.  Tausende Motorportfans waren begeistert. Nicht nur die Rallye ging damit in die Geschichte ein, sondern auch eine unvergleichliche Karriere ging an den Start:  Walter Röhrl.

Im Sommer 2019 fassten ein paar Freunde von Walter Röhrl den Entschluss, die Olympia-Rallye erneut zu starten und zum 50-Jährigen ein würdiges Jubiläum zu zelebrieren. Natürlich nicht ohne Walter Röhrl. Für ihn war es die entscheidende Rallye in seinem Leben und zugleich Weichenstellung für eine Karriere zum besten Rallyefahrer aller Zeiten. Mit dabei sind der damalige Ford Capri und weitere inzwischen legendäre Rallye-Fahrzeuge.

Die Umsetzung dieser Idee war nicht leicht: Es wurden Profis verpflichtet, eine Agentur beauftragt, ein Konzept erstellt, Strecken festgelegt, Partner gesucht, Behörden eingebunden, Öffentlichkeitsarbeit aufgenommen und eine Ausschreibung erstellt, die hier kurz vorgestellt wird. Inzwischen ist ein Organisationsteam mit über 50 Leuten und dutzenden Helfern am Werk, um eine perfekte Wiederholung einer Jahrhundert-Veranstaltung zu gewährleisten. Eine Projektidee wurde Programm:

Auf den Spuren der Olympia-Rallye

Die Strecke damals führte über drei Etappen von Kiel nach Rüsselsheim, weiter nach Marktredwitz im Fichtelgebirge bis zum Ziel in München. Nach 50 Jahren wollen mehr Menschen teilhaben – und es wurden sechs Etappen über traumhafte Strecken vorbereitet:

1. Etappe: Start Kiel – Stockelsdorf – Adendorf – Lüder – Wolfsburg Autostadt.

2. Etappe: Wolfsburg – Torfhaus – Einbeck (PS Speicher) – Bad Karlshafen – Paderborn.

3. Etappe: Paderborn – Warstein – Meinerzhagen – Köln Motorworld.

4. Etappe: Köln – Gemünden – Grolsheim – Kaiserslautern – Speyer Museum.

5. Etappe: Speyer – Neckarsulm (Audi Forum) – Gunzenhausen – Greding – Regensburg.

6. Etappe: Regensburg – Konzell – Plattling – Pilsting – München Motorworld.

Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein gilt gerade auch für Automobilisten von heute. Dieser besonderen Verantwortung stellt sich auch Historische Mobilität bei der Nutzung des Oldtimers. Deshalb hat auch der Veranstalter Maßnahmen ergriffen, Emissionen durch Investitionen in Klimaschutzprojekte auszugleichen. Diese Projekte sind zugleich Entwicklungsprojekte für die Menschen vor Ort. Vor dem Start erfolgt eine Berechnung über den CO2-Ausstoß der Fahrzeuge woraus sich der Umfang für ein Klima-Ausgleichsprojekt ergibt. Auf Basis der Nennliste und technischen Daten der Autos wird eine IPCC CO2-Äquivalente errechnet für ein Klimaschutzprojekt im Harz. Auch werden alle Ministerpräsident*innen der beteiligten Bundesländer gebeten, sich an dieser Idee als Schirmherren zu beteiligen.

Diese Erinnerungsrallye ist eine „non-profit- Veranstaltung“ und soll auch helfen soziale Projekte zu realisieren. Die Helfer und Verantwortlichen sind „Ehrenamtlich“ tätig und werden zudem von ausgewählten Partnern und Prominenten unterstützt nach dem Motto: Wir tun was Gutes und haben Spaß dabei!

Text: Eckhart Bartels *100

Bilder: Wilhelm Mester, Cuxhaven

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