Kadett C Restauration – Teil 1

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Jetzt wird er breit und zum Irmscher Kadett (Teil 1)

Am Anfang ist es immer schwierig, solch eine Geschichte zu beginnen, aber da, wo ein Leben aufhört, beginnt ja bekanntlich ein neues. Nach dem Tode von unserem Onkel Franz 1997 sollten wir (mein Bruder und ich) die Kadett Limousine in der Originalfarbe 331/FF Pastelltürkis die er besessen hat, für ein Trinkgeld bekommen. Da mein Bruder seinen Kadett City gerade platt gefahren hatte, traf sich der Ersatz ganz gut. Natürlich hatte er keinen TÜV mehr, und es standen auch diverse Arbeiten an, aber das war ja nicht schlimm, wir hatten ja schon den ein oder anderen Kadett wieder flottgemacht. Die TÜV Abnahme stand an, mit Erfolg und man fuhr mit einem Grinsen im Gesicht zurück nach Hause. Aber dann…. Am folgenden Morgen glaubte mein Bruder nicht, was mit dem Kadett passiert ist, als er zum Fahrzeug ging. Da stand der Kadett mit ein[1]geschlagenen Scheiben, die Haube war eingetreten, das Dach war krumm und schief, es war zum Heulen. Schade, nun hatte der Kadett gerade TÜV und dann so etwas … Tja, wir haben ihn dann in die Halle gestellt, zerlegt, das, was man brauchen konnte, wurde eingelagert und der Rest entsorgt. Wie der Zufall es will, kam dann kurze Zeit später doch ein Engel, und wir bekamen eine Kadett Limousine von einem Kumpel angeboten, der ihn für 350 DM loswerden wollte.

Warum so günstig …???? Die Sache hatte einen kleinen Haken, der Kadett wurde vor der Haustüre meines Kumpels gestohlen, aber die Diebe hatten wohl keinen Spaß an dem Fahrzeug, da er nach kurzer Zeit wiedergefunden wurde. Wir konnten den Kadett dann in Düsseldorf, bei einer Firma im Hafen wieder abholen. Da der Kadett nun ramponiert war, hatte mein Kumpel keine Lust mehr, und so hatte mein Bruder nun einen neuen Kadett in Aussicht. Nach kurzer Verhandlung sollte der Kadett den Besitzer wechseln, allerdings ohne Motor, der hatte erst 65.000 km gelaufen [1]den wollte der Kumpel behalten. Meine Empfehlung war dann, den Kadett in der Originalfarbe Colorado beige 436 / HH zu lackieren, da er ja noch in einem recht guten Zustand war. Das ging mal gründlich schief … „Ich will den in Pastelltürkis!“, so die Aussage meines Bruders, „… so wie beim Onkel Franz ….!“ OK, sagte ich, dann legen wir mal los, ich hoffe Du hilfst auch… Das war jetzt natürlich doppelte Arbeit, alles zerlegen und lackieren ab[1]decken und, und und… Mein Plan zerschlug sich sofort, da ich mir gerade meinen Traum-Kadett GT/E 1 in Gelb Schwarz gekauft hatte, und nun erst mal was anderes zu tun hatte. Aber was macht man nicht alles für das Bruderherz. Nach kurzer Bestandsaufnahme konnte ich die Blechteile, die wir brauchten, von der Firma mitbringen. Damals war das kein Problem, ich war ja in einem Opel Autohaus beschäftigt und wir hatten alle Teile bis auf die Reparaturbleche auf Lager. Und die Preise …???? 1997…

Original Kotflügel Links oder Rechts
für den Kunden 239 DM

Luftleitblech unten original 125 DM
Mitarbeiterpreise für mich damals Kotflügel … 114 DM
Das Luftleitblech 71 DM
Mit den heutigen Kadett C Preisen nicht mehr zu vergleichen.
Kotflügel Blinker unten original ca. 450 Euro
Luftleitblech ca. 299 Euro

Im Vergleich zu früher ein gewaltiger Unterschied, wie sich die Preise bei diversen Modellen nicht nur bei Opel, auch bei anderen Fabrikaten, im Laufe der Jahre erhöht haben. Nun, gut… Weiter geht es mit dem Kadett, die neuen Kotflügel wurden mit dem Luftleitblech angepasst und schon konnte ich das Luftleitblech einschweißen. Alles wurde grundiert, und ich konnte den Motor natürlich alleine mit Hilfe eines Motorhebers ausbauen. Da mein Bruder bis hierhin noch nicht geholfen hatte, durfte er jetzt schön alles säubern damit wir den Vorderwagen Füllern (grundieren) konnten. Zwischendurch habe ich mich auch um den Motor gekümmert, der zerlegt wurde und diverse Neuteile bekam. Nach ein paar Tagen wurde dann der Vorderwagen zum Lackieren in unserer Halle vorbereitet. Mit glänzendem Ergebnis… Nach einer Woche haben wir dann begonnen den Motor und die Vorderachse wieder einzubauen. Nun konnten die Türen eingepasst werden, die ja ebenfalls beim Diebstahl beschädigt wurden. Bei der Fahrertür, die sonst recht ordentlich aussah, konnte ich einen Teilersatz von einer anderen Tür übernehmen und nachher Verzinnen, sehr gut gemacht… Das Heckabschlussblech musste ebenfalls instandgesetzt werden, aber das war nur eine Kleinigkeit… Weiter ging es dann mit den Radläufen hinten, die im Radhaus und an der Außenkante rausgetrennt und durch damals noch bei Opel vorrätige Reparaturbleche erneuert wurden. Auch diese habe ich verzinnt, und die Seitenwände mit wenig Spachtel ausgeglichen. Dann musste ich ja noch das Blech von der Schaltkonsole ändern, da dieser Kadett ein Automatikgetriebe hatte. Eine Krankheit beim Kadett C ist auch die beidseitige Sitzverstrebung, die ich auch instandgesetzt habe. Die Bleche gibt es heute noch im Zubehör oder z. B bei der Firma Leidinger Tuning. Nun konnte auch der Innenraum zum Lackieren vorbereitet werden, was immer eine Menge Zeit in Anspruch nimmt, da ich erst den Innenraum lackiert habe und für den Kofferraum den Innenraum wieder komplett zukleben musste… Tä Tä!!! …Auch das war erledigt und mein Bruder strahlte …! So konnten wir schon mal den Innenraum mit Dämmmatten auskleiden, denn der Lackierer erwartete den Kadett schon voller Vorfreude und war begeistert, was wir an Arbeit schon erledigt hatten.

Es sollten ca. 3 Wochen vergehen, dann stand der Kadett da … in seiner ganzen Pracht, in Pastelltürkis und glänzte wie ein Kinderpopo… Der Lackierer sagte dann, wir sollten ihn mal eine Woche zum Aushärten stehen lassen und falls etwas sein sollte, könnte ich Bescheid geben. Nach ca. 2 Wochen habe ich dann mal begonnen die Türen zu komplettieren und den Himmel einzuspannen, von meinem Bruderherz… keine Spur… Na ja, wenigstens war er dann bei den Abschlussarbeiten, wie Stoßstangen montieren und Scheiben einziehen, dabei. Der Kadett war nun fertig zusammengebaut und konnte angemeldet werden. Schön stand er da, wie ich finde. Den Kadett hat mein Bruder dann bis ca. 2007 gefahren, danach hatte er wohl keine Lust mehr auf ein altes Auto. So ist das manchmal im Leben, die Dinge ändern sich … 2007 war auch das Jahr, in dem wir nach langer Zeit unsere Halle aufgeben mussten, der Platz wurde von der Firma benötigt. Schade, es war eine schöne lange Zeit, die leider zu Ende ging. Das ist auch das Ende dieser Geschichte. Wie es weitergeht? Bleibt gespannt… In der nächsten Folge wird er langsam breit, und ich habe einen neuen Schrauber/Helfer/Zuhörer… Mädchen für alles dabei….!

Euer Kai Schmidt *3747 (Co-Referent für Kadett C)

Text und Bilder: Kai Schmidt *3747

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