Große Herbstausfahrt des Stammtisches „Rhein-Main“ an die Mosel und nach Luxemburg – 23. September 2015

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Insgesamt 11 Autos kamen am 23.9. um 9.00 Uhr auf die Rastanlage Heidenfahrt (an der A60) zum Treffpunkt. Bei genauerem Hinsehen stellte man fest, dass sich auch zwei Mercedes, ein BMW und ein VW Karman unter die Teilnehmer geschmuggelt hatten.

Aber Alt-Opel Mitglieder sind ja tolerant, sodass man sich mit den vier „Fremdlingen“ auf den Weg machte. Bei Gau-Algesheim verließen wir die Autobahn und schlängelten uns durch kleine Nahe-Dörfer unserem ersten Ziel entgegen zur Mittagsrast.

Im Restaurant „Kirschweiler Brücke“ wartete eine Spezialität auf uns: Der „Idarer“ Spießbraten. Er wird auf einem Rost über dem Feuer geschwenkt und stammt ursprünglich aus Brasilien. Als im 18. Jahrhundert die Edelsteinfunde in der Region Idar-Oberstein drastisch zurückgingen, und der mühselige Untertageabbau nicht mehr rentabel war, zogen viele Einheimische aus um in der Fremde ihr Glück zu suchen. Einige von ihnen verschlug es bis nach Südamerika. Man fand aber nicht nur wertvolle Edelsteine. Vor allem im Süden Brasiliens, gab es bei den Einheimischen eine Tradition Fleisch auf offenem Feuer zuzubereiten, die sie Churrasco nannten. Beim Churrasco wurden große Stücke Rindfleisch mit grobem Salz gewürzt und auf Spießen über dem offenen Feuer gegart. Diese Tradition wurde von den Einwanderern übernommen und gelangte mit den Edelsteintransporten nach Idar-Oberstein, wo sich diese rustikale Art der Fleischzubereitung sehr schnell großer Beliebtheit erfreute.

Über den Hunsrück am Erbeskopf vorbei (mit 816 m ü. NN der höchste Berg in Rheinland-Pfalz) ging es ins Moseltal. Nach der Moselüberquerung vorbei an der Trierer Vororten Ehrang und Biewer erreichten wir Igel  mit unserem Hotel „Igeler Säule“. Hier wurden wir vom Hotelier Oskar Blasius herzlich empfangen.

Nach einem gemütlichen Frühstück ging es am nächsten Morgen nach Luxemburg (Stadt). Auf dem Parkplatz „Glacis“ wartete schon unsere Stadtführerin Frau Begas.

Luxemburg ist eine moderne, kosmopolitische und lebendige Stadt mit menschlichen Dimensionen. Die Spuren der Vergangenheit verschmelzen hier mit der heutigen Welt die in steter Bewegung ist. Diese gekonnte Mischung ist einer der Bestandteile welche die Identität dieser Stadt ausmachen: ein Begegnungsort der Kulturen mit einer bewegten historischen Vergangenheit. Täglich kommen über 150.000 Berufspendler in die Stadt. Über viele Plätze und interessante Straßen hinweg erreichten wir die Kasematten, ein gewaltiges unterirdisches System. Dieses gewährte nicht nur Tausenden von Soldaten und deren Pferden Schutz, sondern beherbergte auch Werkstätte, Küchen, Bäckereien, Schlachthäuser usw. 1867 musste die Festung geräumt und anschließend geschleift werden, da Luxemburg neutral erklärt worden war. Während der Schleifung, die 16 Jahre dauerte, verschwanden auch die Aufbauten. Es war jedoch unmöglich, die Kasematten zu sprengen, ohne einen Teil der Stadt zu gefährden. Man beschränkte sich darauf, die Hauptverbindungen und Haupteingänge zu schließen, so dass noch 17 km Kasematten, verbleiben, stellenweise auf mehreren Stockwerken, verteilt. Gewaltige Treppen sind bis zu 40 m Tiefe in die Felswände getrieben. Nach dem Mittagessen in einer urigen Kneipe folgte einer der Höhepunkte unserer Reise, die Besichtigung des Europäischen Gerichtshofes.

Der Europäische Gerichtshof (EuGH), mit Sitz in Luxemburg ist das oberste rechtsprechende Organ der Europäischen Union (EU). Über 2000 Menschen arbeiten in den Gebäuden. Besonders beeindruckend der große Gerichtssaal.

Am Freitag ging es die Saar entlang nach Mettlach. Hier ist der Sitz von Villeroy & Boch.

Das Unternehmen beschäftigt heute weltweit rund 7.300 Mitarbeiter.

Francois Boch, ein Eisengießer aus dem lothringischen Dorf Audun-le-Tiche entschließt 1748 zu einem beruflichen Neuanfang. Zusammen mit seinen drei Söhnen beginnt er mit der Herstellung von Keramikgeschirr. Dies war die Geburtsstunde des Unternehmens Villeroy & Boch.

Seit  2002, gibt es das neu gestaltete Keramikmuseum in Mettlach, das sich in einer ehemaligen Fabrikationshalle, direkt angebunden an den Hauptsitz von Villeroy & Boch, die Alte Abtei am Saarufer befindet. Es ist ein beliebter und viel besuchter Anziehungspunkt für Kunstinteressierte und Keramikliebhaber aus nah und fern.

Zusätzliche Attraktion: Das im Stil des berühmten Dresdner Milchladens gestaltete Museumscafé, das mit selbstgebackenen Kuchen, kleinen Gerichten und frischen Snacks sowie einer großen Auswahl an Kaffee- und Teespezialitäten zum entspannten Verweilen einlädt.

Die gezeigten Exponate, die von einfachen Töpferarbeiten aus den Anfangstagen bis zu hochwertigen Kreationen großer Designer reichen, dokumentieren das Entstehen der keramischen Industrie, der Villeroy & Boch wesentliche Impulse gegeben hat. Darüber hinaus sind die Formen, Farben und Dekore der ausgestellten Objekte eindrucksvolle Spiegel des Zeitgeists der Epochen ihrer Fertigung. Das Museum gibt so einen ungewöhnlich komplexen Überblick über eine Vielzahl historischer Aspekte und Innovationen auf dem Gebiet der Keramik. Auf einer Zeitreise in fünf Etappen erleben die Besucher den geradezu grandiosen Geschmackswandel vom Barock bis in die Neuzeit und bekommen zugleich einen Eindruck von der Entwicklung der Alltagskultur.

Am Samstag ging es in die „luxemburgische Schweiz“. Diesen Namen verdankt die Region ihrer hügeligen Landschaft, die an die Schweiz erinnert.

Wir fuhren durch eine herrliche Hügel- und Waldlandschaft mit bizarren Felsen.

An unserem Zielort Vianden angekommen besichtigten wir das dortige Schloss.

Vianden liegt in einer unvergleichbar schönen Lage an den Ufern der Our, inmitten einer wunderbaren Naturlandschaft. In der gewaltigen Hofburg (9. Jahrhundert) herrschten die Grafen von Vianden. Das Schloss, das durch Erbschaft an die Dynastie Oranien-Nassau gelangte, befindet sich heutzutage im Besitz des Luxemburger Staates. Der mittelalterliche Bau ist ein kunsthistorisches Bauwerk ersten Ranges, das in den Ardennen und der Eifel seinesgleichen sucht. Nach der Besichtigung verköstigte uns unser Wirt Oskar Blasius vor Ort mit Hausmacher Spezialitäten. Gestärkt und gut gelaunt ging es weiter durch herrliche Landschaften unterbrochen durch eine Kaffeepause mit selbstgebackenem Kuchen.

Auf der Rückfahrt besuchten einige noch ein Weingut und versorgten sich mit leckerem Luxemburger Wein oder machten einen Tankstopp.

Am Sonntag hieß es Abschied nehmen. Bei herrlichem Wetter ging es über Trier die Mosel entlang. Vorbei an weltberühmten Steillagen wie „Trittenheimer Altärchen“ oder Zeller „Schwarze Katz“. Die Mosel-Region ist Deutschlands älteste Weinregion. Die steilen Hänge der Flusstäler sind dicht mit Reben bepflanzt, die Steillagen prägen das Gebiet wie kaum eine andere Weinlandschaft der Welt.

Wichtigste Rebsorte ist der Riesling, der als beste Weißweinsorte der Welt gilt und auf den Schieferböden der Steillagen hervorragende Wachstumsbedingungen findet. In Zell bogen wir ab. Es ging auf den Hunsrück hinauf, vorbei an schönen Städtchen wie Kirchberg und Simmern. In Rheinböllen hieß es dann nach einer kurzen Rast endgültig Abschied nehmen. Wir bedanken uns bei Norbert Eickermann für die wie immer großartige Organisation und bei unserem Wirt Oskar Blasius von Hotel „Igeler Säule“ für die tolle Bewirtung. Vor allem das 6-Gang-Menü vom Samstagabend wird uns lange in Erinnerung bleiben.

Ach ja, fast vergessen:

Die Igeler Säule ist ein Grabmonument der Tuchhändlerfamilie der Secundinier um 250 n. Chr. Sie ist heute das größte römische Pfeilergrab nördlich der Alpen und etwa 23 m hoch. Der quadratische Sandsteinpfeiler mit figürlichen Reliefdarstellungen zeugt von der wirtschaftlichen Blüte des Trierer Landes in römischer Zeit.

Bruni & Hans-Günter Spengler  *2236

Stammtischleitung Rhein-Main

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