Über 30 Jahre ist es her, dass der Ascona C auf der Frankfurter IAA der Weltöffentlichkeit vorgestellt wurde.
Es war kein leichtes Erbe, das der Ascona C antreten musste, denn sein Vorgänger war eine feste Größe in einer Wagenklasse, wo Heckantrieb das Maß aller Dinge war. Der neue hatte nämlich nun Frontantrieb, wie schon sein kleiner Bruder der Kadett D. Statt mit dem Ford Taunus oder dem Fiat 131 konkurrierte der neue Ascona C nun eher mit dem Audi 80, dem VW Passat und vielen anderen Modellen europäischer und fernöstlicher Hersteller um die Gunst der Käufer. Die quer eingebaute Antriebseinheit war dabei das Geheimnis seiner hervorragenden Raumökonomie und beinahe ein Alleinstellungsmerkmal in der Mittelklasse.
Eine elegante Linienführung zeichnete den Ascona C aus. Mit seinem leicht keilförmigen Bug und seinem geradlinigen Heck erinnerte die zwei- und viertürige Stufenheck-Limousine stilistisch eher an den größeren Rekord E als an den Vorgänger Ascona B. Das Entlüftungsgitter in der C-Säule wurde aber wie beim Vorgänger gestaltet. Ein ganz typisches Ascona-Detail, das sich über alle drei Generationen gehalten hat und das das Äußere des Ascona mitbestimmt. Eine erwachsene modern angelegte Limousine in klassischem Stil.
Ganz neu war eine fünftürige Fließheck-Limousine mit erweiterbarem Gepäckraum. Ein modernes Konzept, das mit dem des Vorgängermodells gar nicht mehr vergleichbar war, das aber in seinen Grundzügen bis heute aktuell ist. Die Abrisskante am Heck und das etwas flachere Dach verliehen dem Fünftürer seine sportlich dynamische Erscheinung.
Vielfalt gehörte beim Ascona C zum Konzept. Die drei Karosserievarianten waren kombinierbar mit einer Fülle von Ausstattungsvarianten, die dem Ascona C ganz unterschiedliche Charaktere verliehen.
Sportliche und gediegene, komfortable und bescheidene. Sonderausstattungen machten die Fahrzeuge noch individueller und es gab auch einige Sondermodelle. Zudem konnte der Kunde natürlich unter vielen Motor- und Getriebevarianten wählen. Das Leistungsspektrum reichte vom 55PS leistenden Diesel bis zum 130PS starken GT/Sport. Und es gab etliche Modell-pflegemaßnahmen, wodurch die Vielfalt noch größer wurde.
Der Ascona C war ein Global-Player. Er war von den Straßen Europas nicht wegzudenken und als sogenanntes Weltauto wurde das „J-Car“ von vielen GM-Töchtern in aller Welt teils stark modifiziert und teils sehr viel längere Zeit als in Europa unter verschiedenen Namen gebaut und vertrieben. Dem Opel Ascona C am ähnlichsten ist dabei wohl der rechtsgelenkte Vauxhall Cavalier aus Großbritannien, den es abweichend von der Opel-Version auch als geräumigen Kombi Cavalier Estate gab. Aber auch andere Derivate wurden in einer Kombiversion angeboten, so zum Beispiel der Holden Camira.
Auch der Chevrolet Monza war ein Mitglied der großen J-Car-Familie. Er trug nicht nur den gleichen Namen wie der in Europa bekannte Opel Monza, er war auch in einer ähnlich aussehenden Karosserieversion als Dreitürer mit Fließheck erhältlich. Gleich mehrere Karosseriebauer boten seit den Anfängen der Baureihe elegante bügelfreie Cabrio-Umbauten an. Nur etwa 3300 Stück wurden gebaut, was die Ascona C Cabrios zu exklusiven Liebhaberstücken macht.
1.721.647 Exemplare des Opel Ascona C verließen in sieben Jahren die Fließbänder in Rüsselsheim und Antwerpen. Im Oktober 1988 wurde der Ascona C vom sehr viel moderner gezeichneten Vectra A, der auf dem Baukasten des Ascona C aufbaute, abgelöst.
Matthias Steckmann *1973